Unter den Verstorbenen auch der mutmaßliche Täter
Bei den Schüssen in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg sind nach Angaben der Polizei vom Freitagmorgen acht Menschen tödlich verletzt worden. Unter den Toten ist «offenbar auch der mutmaßliche Täter», wie die Polizei Hamburg mitteilte. «Weitere Menschen wurden durch die Tat zum Teil schwer verletzt», hieß es weiter. Während einer Veranstaltung im Gebäude der Gemeinde waren am Donnerstagabend die Schüsse gefallen.
Nach Informationen aus Sicherheitskreisen stufte die Polizei die Tat als Amoklauf ein. Als Extremist war der mutmaßliche Schütze demnach nicht bekannt. Dass sein Name dennoch in den Datenbanken der Sicherheitsbehörden auftauchte, hat dem Vernehmen nach auch keinen kriminellen Hintergrund, sondern damit zu tun, dass er eine waffenrechtliche Erlaubnis beantragt haben soll. Dafür ist immer auch eine Abfrage der Zuverlässigkeit nötig, bei der Bezüge zu Straftaten und Extremismus geprüft werden.
Ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas
Der «Spiegel» berichtete, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas im Alter von 30 bis 40 Jahren handeln soll. Weiter berichtete das Magazin von einer Pistole als Tatwaffe und dass der Täter eine große Tasche zurückgelassen haben soll. Auf dem Video eines Anwohners ist zu sehen, dass eine schwarz gekleidete Person durch eine kaputte Scheibe mehrfach von außen in das Gebäude schießt und schließlich in das Haus einsteigt und darin weiterschießt.
Die Polizei konnte am Freitagmorgen dazu keine Angaben machen. Am Mittag wollen dieHamburger Innenbehörde, die Staatsanwaltschaft und die Polizei mehr Details bekannt geben.
Frankreichs Präsident Macron meldet sich zum Vorfall auf Twitter
Zahlreiche nationale und internationale Politiker haben schockiert und betroffen auf den tödlichen Vorfall in Hamburg reagiert. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach in einem Post auf Twitter von «schrecklichen Nachrichten aus Hamburg». Er richtete das Beileid Frankreichs an die Angehörigen der Opfer und an alle unsere deutschen Freunde aus. «Unsere Gedanken sind bei ihnen.» Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reagierte «mit großem Entsetzen». «Meine Gedanken sind bei den Toten und ihren Familien. Ihnen gilt meine tiefe Anteilnahme an diesem Tag des Schmerzes», teilte das Staatsoberhaupt am Freitag über seine Sprecherin auf Twitter mit. Steinmeier bedankte sich bei den Einsatzkräften vor Ort und wies auf die Anteilnahme der Bevölkerung hin: «Ich bin sicher, viele Menschen in Deutschland empfinden in diesen Stunden aufrichtiges Mitgefühl. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung.»