Schwere Gewitter mit Starkregen sind am Samstag über's SAW-Land hinweggezogen.
In Höhnstedt im Saalekreis ist ein Mann durch einen Blitzschlag ums Leben gekommen. Der 44-Jährige hielt sich am Abend mit weiteren Leuten in einem Garten auf. Als er gerade unter der Leitung eines Hochspannungsmastes stand, traf ihn der Blitz. Die Versuche, den Mann wiederzubeleben, schlugen fehl. Die Polizei ermittelt.
In Gutenswegen in der Börde schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und setzte den Dachstuhl in Brand. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Die Feuerwehr löschte die Flammen.
In Halle war das Nordbad am Sonntag erst mal zu, weil Erdreich ins große Schwimmbecken gespült wurde. In Bottmersdorf-Klein Germersleben in der Börde wurden innerhalb von 24 Stunden über 130 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Das ist fast die doppelte Monatsmenge, die zu dieser Jahreszeit üblich ist. Heute erwarten die Meteorologen weitere Gewitter.
Bei Polleben in Mansfeld-Südharz rutschte ein Erdhang ab und blockierte die Landesstraße 151. Die Landstraße 20 bei Oebisfelde-Weferlingen in der Börde warwegen Unterspülung gesperrt.
In Magdeburg rückte die Feuerwehr 45 Mal aus. Die Helfer mussten umgestürzte Bäume beseitigen und dabei helfen, Regenwasser aus vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen zu pumpen.
In Mühlhausen in Thüringen blockierten Wasser und Schlamm etliche Straßen, wie die Stadtverwaltung informierte. Oberbürgermeister Johannes Bruns sprach von einem «stundenlangen Kampf gegen die Wassermassen», für den er den 200 Einsatzkräften dankte.Dabei mussten die Helfer auch eine Frau und ihre Tochter aus einem Auto befreien. Das Auto war laut Polizei in einer überfluteten Bahnunterführung in Mühlhausen stehen geblieben und begann mit Wasser vollzulaufen. Der Fahrer konnte den Wagen verlassen, die beiden Frauen mussten von Polizisten befreit werden. Die Tochter erlitt eine Panikattacke.
Die Feuerwehren in Braunschweig und Wolfsburg rückten zu zahlreichen Einsätzen aus. Der Regen war kurz und heftig, teilweise konnte die Kanalisation nach kurzer Zeit das viele Regenwasser auch selbst bewältigen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Braunschweig.
In Lutter am Barenberge (Landkreis Goslar) konnte das Wasser hingegen nur schlecht ablaufen. «Der Ort ist wie ein Trichter, das ganze Wasser läuft in der Mitte zusammen», sagte Bernd Kerwien der Gemeindebrandmeister von Lutter. Der Ort war vollgelaufen, die Einsatzkräfte waren bis in die Nacht beschäftigt. Die erste Etage eines Pflegeheims in Lutter musste geräumt werden, weil das Regenwasser in das Gebäude eindrang. 24 Bewohner wurden zum Teil liegend in einer anderen Einrichtung oder in häuslicher Pflege untergebracht.
Auch am Sonntag erwarten die Meteorologen schwere Gewitter, Starkregen und auch Hagel.