Claus Weselsky

GDL-Streik geht in die dritte Runde

Eisenbahner lehnen erneut Angebot ab

Die nächste Streikrunde der Lokführergewerkschaft GDList bereits angelaufen - amDonnerstagmorgen soll es auch im Personenverkehr so weit sein.Mit einem neuen Angebot hatte die Bahn erfolglos versucht, den fünftägigen Ausstand noch abzuwenden. GDL-Bundesvorsitzender Weselsky sagt, der Streik würde fortgesetzt. Die Bahn würde weiterhin die Betriebsrente der Mitarbeiter angreifen und zu spät die Lohnforderungen decken.

Hier findet ihr Infos über Ausfälle und Verspätungen

Die Forderungen

Die GDLwill nachden Worten Weselskys eine Nullrunde im laufenden Jahr nicht akzeptieren, verlangt eine deutliche Corona-Prämie und Einkommenssteigerungen von 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten.

Die Bahn will angesichts von neuen Milliardenverlusten während der Corona-Pandemie und großen Flutschäden einen länger laufenden Tarifvertrag und spätere Erhöhungsstufen bei gleicher Prozentzahl. Mittlerweile hat die Bahn die Laufzeit von 40 auf 36 Monate gesenkt. Die GDL fordert 28. Nach dem Ende der Laufzeit eines Tarifvertrags wird neu verhandelt.

Neben dem Streit über Einkommenszuwächse tobt im Konzern ein Machtkampf zwischen der GDL und die fast 10 malgrößereEisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Für die GDL sind hohe Tarifabschlüsse für möglichst viele Berufsgruppen und Beschäftigte eine Frage des Überlebens und der künftigen Wachstumsmöglichkeiten. Denn die Bahn muss das Tarifeinheitsgesetz umsetzen. In den rund 300 Betrieben des Unternehmens soll danach nur noch der Tarifvertrag der jeweils größeren Gewerkschaft zur Anwendung kommen. Meist ist das die EVG. Die GDL hat deshalb angekündigt, der Konkurrenz Mitglieder abjagen zu wollen.

Es ist der erste Streik bei der Bahn seit Dezember 2018, als die EVG ihre Mitglieder zum Arbeitskampf aufrief. Weitaus härter verlief der GDL-Streik 2014 und 2015. In acht sich steigernden Wellen legten die Lokführer unter Weselskys Führung die Arbeit nieder und weite Teile des Streckennetzes lahm.

Die EVG hatte schon im vergangenen Herbst einen Tarifabschluss mit der Bahn unterschrieben. Dieses Jahr gab es eine Nullrunde. Anfang 2022 erhalten die Beschäftigten 1,5 Prozent mehr Geld. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen. Schließt die GDL einen besseren Tarifvertrag ab, darf die EVG nachverhandeln.

Seite teilen