Rund 300 Forschende arbeiten seit einem Jahr in Leipzig an den Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit der Biovielfalt der Erde.
Am Mittwoch haben die Ministerpräsidenten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Neubau des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) offiziell eröffnet. "Das Gebäude ist eine Mischmaschine für Ideen, ein Ort wo das globale Wissen über die biologische Vielfalt zusammenfließt", sagte der iDiv-Sprecher Prof. Christian Wirth.
Derzeit werde von etwa acht Millionen Arten auf der Erde ausgegangen. "Bis zum Ende des Jahrhundert werden es wohl eine Million Arten weniger. Wir müssen lernen, mit der Veränderung der Biodiversität umzugehen. Das ist eine Mehrfach-Generationen-Aufgabe", betonte Wirth.
Das iDiv bringt zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen zusammen:Beteiligt sind die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie die Universität Leipzig. Betrieben wird das DFG-Forschungszentrum zudem in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Unter Biodiversität wird die Vielfalt der Arten, der Genetik, der Interaktion der Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme verstanden.
"Die Welt kommt nicht mehr an diesem Zentrum vorbei", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) aus Sachsen. Sein Amtskollege aus Thüringen, Bodo Ramelow (Linke), sprach von einem magischen Dreieck aus Leipzig, Halle und Jena. Im Zentrum würden die gemeinsamen Stärken zusammengeführt und nach Außen ausgestrahlt.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haselhoff (CDU) lobte den Zusammenhalt der drei Bundesländer bei der Ausschreibung für das Zentrum und betonte den "riesigen globalen Handlungsbedarf" im Bereich der Biodiversität. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt große Hoffnung in die Arbeit der Forschenden in Leipzig. "Das iDiv fördert das Wissen über die Vielfalt des Lebens, des Wandels und des Verlustes", hatte die CDU-Politikerin per Videobotschaft übermittelt.
Die Baukosten für das Gebäude in Höhe von 34 Millionen Euro hat Sachsen allein übernommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert die Forschungsarbeiten bis 2024 mit elf Millionen Euro im Jahr. Im Anschluss haben sich die drei Bundesländer verpflichtet, die weitere Finanzierung zu übernehmen.