Wegen Mordes an einer jungen Frau muss sich ein 42 Jahre alter Mann von Dienstag an vor dem Landgericht Stendal verantworten. Nach der 19-Jährigen aus Klötze in der Altmark war wochenlang gesucht worden, ihre Leiche wurde schließlich vergraben in einem Kieswerk kurz hinter der niedersächsischen Landesgrenze gefunden. Der Angeklagte soll mit seinem späteren Opfer über Jahre eine außereheliche intime Beziehung gehabt haben, wie es vorab in einer Mitteilung des Gerichts hieß.
Nach rund 30 Minuten war der erste Verhandlungstag auch schon vorbei. Die Verteidigung bemängelte unvollständige und zu spät eingegangene Akten, weswegen sie sich nicht ordentlich vorbereiten konnte. Der Richter stimmte einer Unterbrechung zu - der nächste Verhandlungstermin ist für den 10. Oktober angesetzt.
Den Ermittlern zufolge soll der Deutsche am 4. März dieses Jahres mit seiner Geliebten in einem Lieferwagen in einen Wald gefahren sein und dort mit ihr einvernehmlichen Sex gehabt haben. Währenddessen oder unmittelbar danach soll er die Frau erstochen haben. Es wurden 32 Stichverletzungen gezählt im Brustkorb und im mittleren Oberbauch.
Für die Frau soll die Tat unvorhersehbar gewesen sein, sodass sie keine Gegenwehr leisten konnte. Die Staatsanwaltschaft geht den Angaben zufolge davon aus, dass die 19-Jährige binnen weniger Minuten starb. Der Angeklagte soll die Leiche zunächst auf einer Mülldeponie zwischengelagert und am 7. März in einem Kieswerk bei Bahrdorf verbrannt und die Überreste vergraben haben.
Die 19-Jährige galt wochenlang als vermisst. Der Tatverdächtige geriet zwar recht schnell in den Fokus. Es gab aber keine Leiche und kein Geständnis. Am 20. April wurde die Leiche schließlich nach kriminalistischer Kleinstarbeit gefunden. Zeugenaussagen und ausgewertete Fahrzeugdaten führten zum Fundort. Bahrdorf ist knapp 40 Kilometer von Klötze entfernt.
Das Gericht hat zunächst 15 Verhandlungstermine bis zum 22. Dezember angesetzt.