amensforscher Knud Bielefeld zeigt zwei Lebkuchenherzen mit den Aufschriften "Ben" und "Emma"

Emma, Emilia, Mia, Ben, Paul, Finn

Die beliebtesten ersten Vornamen 2019

Mia und Finn sind die beliebtestenVornamendes Jahres in Sachsen-Anhalt. Damit verteidigte Mia ihre Spitzenstellung aus dem vergangenen Jahr, während Finn (oder Fynn) den zweiten Rang des Vorjahres verließ und nach 2017 erneut an die Spitze vorstieß. Im vergangenen Jahr hatte Ben den ersten Platz inne, 2019 kam er auf den dritten Platz.

Ranking deutschlandweit

An der Spitze des Rankings für die beliebtesten ersten Vornamen im Jahr 2019 liegen nach wie vor die Namen Emma und Ben. Ben landet damit bereits zum neunten Mal in Folge auf Platz 1, Emma zum vierten Mal seit 2014. «Ben hat auch einen Riesenvorsprung gehabt auf die weiteren. Bei den Mädchen war das doch knapper. Und Emilia und Hannah folgen ziemlich dicht darauf. Da kann ich mir vorstellen, dass es da nächstes Jahr einen Wechsel gibt.»

Bei den Mädchen sieht die Rangliste der beliebtesten Vornamen 2019 bundesweit wie folgt aus:

  • Emma
  • Emilia
  • Hannah/Hanna
  • Mia
  • Sophia/Sofia
  • Lina
  • Mila
  • Marie
  • Ella und Lea

Bei den Jungsnamen

  • Ben
  • Paul
  • Finn/Fynn
  • Leon
  • Jonas
  • Noah
  • Elias
  • Felix
  • Luis/Louis
  • Henri/Henry.

Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld wertet Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland aus.Für die Statistik hat der studierte Wirtschaftsinformatiker aus Ahrensburg (Schleswig-Holstein) mit seinen Helfern die Angaben von Geburtskliniken und Standesämtern ausgewertet. Insgesamt stützt er sich eigenen Angaben zufolge auf 592 verschiedene Quellen aus 466 Städten. Für das Jahr 2019 hat er 177.570 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland erfasst und ausgewertet. Das entspricht etwa 23 Prozent aller im Jahr 2019 geborenen Kinder.

Bei den Zweitnamen griffen Eltern der repräsentativen Stichprobe Bielefelds zufolge vor allem auf Sophie/Sofie, Marie und Maria sowie auf Alexander, Elias und Maximilian zurück. Den größten Aufwärtstrend sieht Bielefeld bei den Namen Frieda und Ella sowie Matteo und Emil.

Die ungewöhnlichen Vornamen

Bielefeld schaut bei seiner Auswertung auch auf die ungewöhnlichsten Namen. Im Jahr 2019 waren ihm dabei vor allem Aureliana, Axella, Dilda, Lieschen und Shyanne sowie Achill, Aureliano, Ektor, Willibert und Duda aufgefallen. «Ja, da habe ich auch gestaunt. Es ist eine portugiesische Koseform von Edouard. Kindergartenkinder sind ja eigentlich unverkrampft, was Namen angeht. Aber bei so einem offensichtlichen lustigen Namen (wie Duda), da wird das Kind das dann nicht leicht haben.»

Regionale Unterschiede

Die auffälligsten Unterschiede bei den Regionen gebe es in Bayern. Dort würden Eltern immer wieder auch Namen für ihre Babys wählen, die woanders längst aus der Mode seien. «Wie Andreas oder Michael. Die waren eben vor 50 Jahren populär, sind fast überall ausgestorben. Aber die werden in Bayern nach wie vor vergeben.» Zudem kämen typisch bayerische Namen wie Xaver, Korbinian und Veronika fast ausschließlich in Bayern vor. Eine weitere Besonderheit sei, dass der Name Kurt in Sachsen überraschenderweise sehr populär sei. «Der taucht woanders gar nicht nennenswert auf. Aber in Sachsen gehört er zu den häufigsten Namen.»

Und der Name Fiete sei vor ein paar Jahren in Mecklenburg-Vorpommern aufgetaucht und habe sich bereits in ganz Norddeutschland etabliert. «Er wird sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren auf den Weg nach Süden machen.» Generell sei es oft so, dass Modenamen zuerst in Norddeutschland auftauchten und sich dann nach Süddeutschland durchsetzten.

Prominamen

Ansonsten haben gesellschaftliche Ereignisse oder berühmte Menschen zwar hie und da Einfluss auf die Namensliste. «Das spielt immer eine Rolle.» In diesem Jahr seien aber weder Archie (Sohn von Prinz Harry und seiner Frau Meghan), noch Rezo (Youtuber mit blauen Haaren), Eilish (bekannte amerikanische Sängerin) oder Malaika (deutsche Weitsprungweltmeisterin) Modenamen geworden. «Und ich glaube auch nicht, dass sie durchstarten werden.»

Bielefeld veröffentlicht die Ranglisten der Vornamen seit 2006. Insgesamt hat er etwa 2,1 Millionen Namen in seiner Datenbank. Eine ähnliche Statistik gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus, sie lässt allerdings die Erst-, Zweit und Drittnamen der Kinder gleichwertig in die Ranglisten einfließen. Demzufolge waren 2018 Paul und Marie die beliebtesten Namen in Deutschland.

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