Emiliaund Noah sind im vergangenen Jahr die häufigsten Erstnamen bei Babys gewesen. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Damit sind die Spitzenreiter der populärsten Vornamen dieselben wie bereits im Vorjahr. Bei den neugeborenen Mädchen landete 2021 Hannah auf Platz zwei, gefolgt von Sophia. Bei den Jungen waren es Mattheo und Leon.
Insgesamt gab es bei den Lieblingserstnamen auf den vorderen Plätzen wenig Bewegung. Der Trend zu weich klingenden Vornamen, die bei den Mädchen meist auf -a enden, ist ungebrochen. «Diese Namen haben eine akustische Ästhetik, sind besonders klangvoll», sagte die GfdS-Geschäftsführerin Andrea Ewels. Besonders viele der Namen seien «kurz, zeitlos, positiv».
Unter den beliebtesten weiblichen Babynamen seien viele Kurzformen von eigentlich längeren Namen - beispielsweise Mia (statt Maria), Lina (statt Angelina) oder Mila (statt Ludmilla). «Hier hat sich die Kurzform zu einem eigenen Namen entwickelt», erklärte Ewels.
Auch seien viele altbekannte, auch traditionelle Namen unter den Top 10, wie etwa Hanna oder Clara. «Die beliebten weiblichen Namen sind außerdem alle mit einer positiven Botschaft verbunden», sagte Ewels.Emiliabedeute beispielsweise «die Fleißige», Mia stehe für «Gottesmutter» oder Clara sei «die Strahlende».
Viele der Jungsnamen seien ebenfalls positiv besetzt, wie etwa Felix (der Glückliche), Mattheo (Geschenk Gottes) oder Luka (der Leuchtende). Zwei der männlichen Top 10 hätten eher einen Bezug zu Kampf und Kraft, nämlich Leon (Löwe) und Louis (berühmter Kämpfer). Lautlich sind die Jungennamen etwas unterschiedlicher als die Mädchennamen, dennoch dominieren auch hier kurze, teils sogar einsilbige Namen, wie die GfdS erläuterte.
Bei den besonders in Norddeutschland beliebten Namen wie Finn und Fiete, Ida und Frieda sei nach wie vor die Nähe zu den skandinavischen Staaten spürbar, erklärte Ewels. Der Süden sei dagegen mit Namen wie Maximilian oder Marie eher traditionell geprägt.
Die GfdS wertete für ihre Rangliste die Daten aus 700 deutschen Standesämtern aus. Es seien über eine Million Einzelnamen übermittelt worden, darunter 65000 verschiedene. «Damit sind fast 93 Prozent aller im vergangenen Jahr vergebenen Vornamen erfasst», hieß es.