Den ECHO wird es in seiner derzeitigen Form nicht mehr geben. Das teilte der Bundesverband Musikindustrie heute, am 25. April, mit. Die Entscheidung sei gestern in einer außerordentlichen Sitzung gefallen.
Laut BVMI sei die Marke „ECHO“ so stark beschädigt worden, dass er als deutscher Musikpreis nicht mehr haltbar wäre. Die Interessensvertreter der Musikindustrie distanzierten sich von Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung.
Hintergrund ist der Vorfall bei der Preisverleihung am 12. April, als die Rapper Farid Bang und Kollegah mit der Trophäe ausgezeichnet wurden, obwohl ihre Texte Zeilen enthalten wie „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“. Aus Protest gegen diese Entscheidung hatten Künstler wie Marius Müller-Westernhagen den Preis freiwillig zurückgegeben.
Jetzt plant der BVMI einen kompletten Neuanfang der Auszeichnung. Dazu gehört auch der Rücktritt der derzeit noch aktiven Gremien. Die Kriterien der Nominierung und Preisvergabe sollen dabei komplett verändert werden. Was genau anderswerden soll – das will der Vorstand noch in Ruhe besprechen.