Burgruine Regenstein

Burg Regenstein: Bergwacht zeigt spektakuläre Rettungsaktion

Ein Helikopter kreist über der Burgruine Regenstein. Ein Seil zieht zwei Menschen zu ihm hoch.

Im Harz gab es heute eine Bergrettungsübung.

Bergwacht, Polizei und Feuerwehr waren da. Sie kommen in der unwegsamen Landschaft des Nationalparks zum Einsatz, wenn zum Beispiel Touristen in Gefahr sind.

Johanna Krause ist Teil eines solchen Rettungsteams und war heute diejenige, die mit dem Patienten in den Helikopter gezogen wurde. Sie weiß: Für eine erfolgreiche Rettungsaktion muss alles stimmen. Das wichtigste ist, dass sich alle aufeinander verlassen können.

„Dann hängt es auch ein bisschen vom Wetter ab, ob die Luftrettung überhaupt möglich ist. Und von der Umgebung, zum Beispiel tote Bäume oder sehr viel Sand. Das muss alles beachtet werden und dann kann die Luftrettung stattfinden.“

Zwei echte Einsätze ist das Rettungsteam dieses Jahr schon geflogen. Schneller und schonender konnten sie so nach einem Unfall zwei Menschen retten.

Der Harz ist die mit Abstand meistbesuchte Tourismusregion in Sachsen-Anhalt. Die Bergwacht sorgt für die Sicherheit von Touristen, Ausflüglern, Wanderern und Sportlern in den Bergen. Strecken abseits von Wegen stellen für die Retterinnen und Retter ein Problem dar. Aus diesem Grund haben sich ein Dutzend Ehrenamtliche bereit erklärt, sich zum Air Rescue Specialist (ARS) ausbilden zu lassen.

Dr. Carlhans Uhle, Landesgeschäftsführer des DRK in Sachsen-Anhalt, lobt das Engagement der Ehrenamtlichen: „Die Spezialisten der Bergwacht üben neben der Rettung verunfallter Personen aus unwegsamem Gelände auch die Evakuierung von Menschen in Großschadenslagen. Der Fachdienst Bergrettung ist nämlich Teil des Katastrophenschutzes in Sachsen-Anhalt.

Ein Ausbau der Gebirgsluftrettung wurde unerlässlich, da ein schonender Transport mit der Gebirgstrage aus unwegsamem Gelände nur mit hohem Aufwand und vielen Einsatzkräften möglich ist. Daher bietet dieses Verfahren eine gute Möglichkeit des Patiententransportes. Die Bergwacht verfügt über zehn ARS, und zwei befinden sich noch in Ausbildung. Außerdem kann ein Notarzt der Bergwacht im Einsatzfall, begleitet von einem ARS, an der Einsatzstelle mittels Rettungswinde abgesetzt werden. Bestrebungen zur Teilnahme an der windengestützten Rettung gab es schon lange. Im Jahr 2018 wurden zwei neue Maschinen für die Polizeihubschrauberstaffel Sachsen-Anhalt angeschafft, welche sich bei Bedarf auch mit einer Rettungswinde ausrüsten lassen. Somit konnten 2022 die ersten Echtflugtrainings absolviert werden. Die ARS trainieren seitdem regelmäßig spezielle Rettungsmanöver wie den Transport eines Patienten im Luftrettungssack oder der Rettungswindel. Allein 2023 fanden bislang fünf Trainings statt, um einen reibungslosen Ablauf der windengestützten Rettung sicherzustellen.

Hintergrundwissen zur Bergwacht

In Deutschland ist die Bergwacht Teil des Deutschen Roten Kreuzes. Die Gliederung richtet sich nach den Strukturen des DRK. Es gibt in elf Landesverbänden jeweils eine Bergwacht sowie die Bergwacht Schwarzwald e. V. Trotz übergeordneter Strukturen liegt die Führungs- und Ausbildungsverantwortung beim jeweiligen Landesverband. Die Bergwacht Deutschland ist Mitglied der Internationalen Kommission für Alpines Rettungswesen.

In Sachsen-Anhalt gibt es seit 1953 die Bergwacht. Im Harz verunfallten so viele Personen, das sich Gruppen von Kletterern und Wintersportlern zusammenschlossen, um ehrenamtlich zu helfen. Dieses Jahr feiert die Bergwacht in Thale und Wernigerode ihr 70-jähriges Bestehen. Durch die besonderen Strukturen im Harz ist vor Ort eine Bergwacht notwendig, denn das Gelände ist für den straßengebundenen Rettungsdienst nicht immer erreichbar. Zu Bergwacht Sachsen-Anhalt gehören die Gruppen Thale, Wernigerode, Halberstadt sowie die „Bergwacht Harz Untertagerettung“.

Bergwacht Wernigerode

  • Standorte: Brockenhaus und DRK KV Wernigerode
  • Haupteinsatzgebiete: Oberharz (Brocken)
  • 20 Einsatzkräfte (darunter zwei Notärzte, zwei Notfallsanitäter und sechs Einsatzleiter Bergwacht)
  • Einsatzfahrzeuge: Krankentransportwagen, Motorschlitten, All Terrain Vehicle mit Anhänger und Mannschaftstransportwagen

Bergwacht Thale

  • Standorte: Bergwachthütte im Bodetal (Gasthaus Königsruhe) und bei der Freiwilligen Feuerwehr Thale
  • Haupteinsatzgebiete: Unterharz
  • 33 Einsatzkräfte (darunter ein Notarzt, drei Notfallsanitäter, eine Rettungssanitäterin und fünf Einsatzleiter Bergwacht)
  • Einsatzfahrzeuge: Krankentransportwagen, Reservefahrzeug und Mannschaftstransportwagen

Die Bergwacht Harz ist über die 112 „erreichbar“: Alarmierung erfolgt über die Integrierte Leistelle Harz in Halberstadt (24 Stunden 365 Tage im Jahr). Einsätze werden über Funkmeldeempfänger ausgelöst.

Hintergrund zum DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.:

Er ist einer von 19 Landesverbänden des Deutschen Roten Kreuzes. Zum Landesverband Sachsen-Anhalt gehören wiederum 20 Mitgliedsverbände. Mehr als 6.700 Mitarbeitende und 6.100 Ehrenamtliche engagieren sich beim DRK in Sachsen-Anhalt.

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