Symbolbild: Haltestelle

Sachsen-Anhalt: Tarifeinigung im ÖPNV

Tarifeinigung im öffentlichen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt! Weitere Streiks bei den kommunalen Verkehrsbetrieben in Magdeburg, Halle, Dessau-Roßlau und dem Burgenlandkreis sind damit erstmal vom Tisch. 

Die Gewerkschaft ver.di und der Kommunale Arbeitgeberverband einigten sich am Samstagmorgen auf folgende Eckdaten:

▪ 2.500 Euro Inflationsausgleichsgeld (je 1.250 Euro im Mai und Juli)
▪ Erhöhung der Tabellenentgelt um 4 Prozent, aber mind. 150 Euro ab 1. August 2024
- Schaffung einer neuen Stufe 5 (nach 3 Jahren in Stufe 4) ab 1. Januar 2025 mit einer Differenz von 2,5 Prozent zur Stufe 4
▪ Erhöhung der Tabellenentgelte um weitere 7,5 Prozent zum 1. Mai 2025
▪ Samstagszuschlag von 6 Uhr bis 21 Uhr: 10 Prozent
▪ Entschädigung für geteilte Dienste: 16 Euro ab dem 1. Mai 2024
▪ Erhöhung der Zulagen für Schicht-/Wechselschichtarbeit auf 100 Euro bzw. 200 Euro
▪ Weiterführung des Jubiläumsgeldes
▪ Erweiterung des Geltungsbereiches um geringfügig Beschäftigte
▪ verpflichtende Betriebsvereinbarung zur Reduzierung bzw. Kompensierung der Dienste mit ungleichen Start- und Endorten (Gabeldienste)
▪ ab 2026: Ankopplung an die Entgeltentwicklung im öffentlichen Dienst (TVöD)
▪ Laufzeit aller Tarifverträge: 24 Monate (bis 31.12.2025)


Für die Auszubildenden wurde Folgendes vereinbart:
▪ 1.250 Euro Inflationsausgleichsgeld im Mai 2024
▪ Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro ab 1. September 2024
▪ 1.000 Euro Zuschuss für die Kosten des Führerscheins, wenn dieser dienstlich erforderlich ist
▪ Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 65 Prozent
▪ Erweiterung des Geltungsbereiches um dual Studierende

„Für die Fahrgäste bedeutet die Einigung, dass es keine weiteren Streiks im Nahverkehr geben wird“, so Diana Häseler-Wallwitz, Verbandsgeschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Sachsen-Anhalt e.V.

„Für die Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs in Sachsen-Anhalts liegt diese Tarifeinigung an der Grenze des betriebswirtschaftlich Vertretbaren. Es war ein schmerzhafter Kompromiss. Durch diesen Tarifabschluss konnten jedoch weitere an-gedrohte Streiks und die damit für das öffentliche Leben verbundenen Beeinträchti-gungen verhindert werden“, so Häseler-Wallwitz abschließend.

Paul Schmidt, ver.di Verhandlungsführer: „Unser Druck hat gewirkt: Die verhandelten Entgelterhöhungen betragen inklusive der neuen Stufe 5 beispielsweise in der EG 5 bis zu 485 Euro. Mit den Verbesserungen bei den geteilten Diensten, den Samstags- und Schichtzuschlägen werden besonders belastende Arbeitsbedingungen zusätzlich entschädigt“.

Die Tarifkommission der Gewerkschaft ver.di hat der Tarifeinigung bereits zugestimmt. Aktuell läuft noch eine Mitgliederbefragung. 

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