Die Stadt Leipzig wird den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bei der möglichen Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 unterstützen. Der Stadtrat der Messestadt, die als deutscher Bewerber für Olympia 2012 vorzeitig gescheitert war, gab in einer nichtöffentlichen Sitzung der Verwaltung um Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) grünes Licht für einen erneuten Anlauf für die Ausrichtung einzelner Wettkämpfe. Dafür habe Jung eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet – das sogenannte Memorandum of Understanding. Beim Schulterschluss der Kommunen und Städte wie Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf sollen keine neuen Sportstätten gebaut, sondern vorhandene Infrastrukturen genutzt werden.
Leipzig stehe daher mit seiner modernen Kanuslalom-Strecke in Markkleeberg bereit. Für die Konzeption stehen auch die Quarterback-Immobilien-Arena, wo die Bundesliga-Handballer vom SC DHfK spielen, die Red-Bull-Arena von Pokalsieger RB Leipzig sowie die neue Skater-Anlage in Leipzig-Grünau bereit.
«Für die aktuelle Phase bis 2026 sind durch die Stadt Leipzig Mittel bis zu 500 000 Euro eingeplant», bestätigte das Amt für Sport der «Leipziger Volkszeitung» (Mittwoch). Aktuell wird die DOSB-Bewerbung durch den Bürgermeister und Beigeordneten für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport, Heiko Rosenthal (Linke), und das Amt für Sport – vertreten durch den amtierenden Amtsleiter Frank Dannhauer – begleitet und bearbeitet. «Leipzig versteht sich als Teil einer gesamtdeutschen Olympia-Initiative. Dafür stellen wir auch im langfristigen Sportplan und Sportstätten-Entwicklungsplan bis 2027 die Weichen», sagte Dannhauer am Mittwoch, 29. November 2023.
Seit Herbst veranstaltet der DOSB in den interessierten Städten öffentliche Dialogforen. Neben diesen Veranstaltungen wird die Bevölkerung kontinuierlich über die Website und Social-Media-Kanäle der Initiative eingebunden. Die Ergebnisse des Dialogprozesses werden auf der Mitgliederversammlung des DOSB am 02. Dezember 2023 bekanntgegeben. Die Entscheidung, ob sich der DOSB um Olympische und Paralympische Spiele bewirbt, soll voraussichtlich im kommenden Jahr fallen. Die Editionen der Spiele, die für eine Bewerbung infrage kommen, sind die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 und 2040 beziehungsweise die Winterspiele 2038 oder 2042. Es wäre die dritte Austragung in Deutschland. Letztmalig fanden Olympische Spiele in Deutschland im Jahr 1972 in München statt.