Anti-Terror-Übung am Bahnhof

Die Anti-Terror-Übung am Erfurter Hauptbahnhof ist zu Ende.Über 1.000 Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter hatten in der Nacht zum Mittwoch trainiert, wie sie im Falle eines Anschlags agieren. Am Morgen lief der Betrieb wieder normal.

Es sind zwar keine Züge ausgefallen. Aber von den Reisenden war mitunter Geduld gefragt, dafür bedankte sich die Polizei. Sie wollte den Ernstfall unter realistischen Bedingungen proben.

Schussgeräusche hallten über den Bahnhof, Polizisten überwältigten die vermeintlichen Attentäter, Sanitäter versorgten verletzte Statisten.

Offenbar hat alles funktioniert - die Bundespolizei zog heute früh ein positives Fazit. Und fügte hinzu, alle hoffen, ein solches Anschlagsszenario nicht erleben zu müssen.

Eine solche Übung gab es vor zwei Jahren auch schon in Leipzig, weitere sind geplant.

Jörg Baumbach, Präsident der Bundespolizeidirektion Pirna:

"Gestern Nacht standen wir mit dem Anti-Terror-Übungsszenario am Hauptbahnhof Erfurt vor einer der größten Herausforderung, die wir uns als Polizisten vorstellen können. Wenn es uns nicht gelingt, den Hebel vom normalen Streifendienst auf maximale Gefährdungslage umzulegen, brauchen wir gar nicht erst vorzugehen. Unseren Kolleginnen und Kollegen wurde in dieser Hinsicht alles abverlangt."

Frank-Michael Schwarz, Präsident der LandespolizeidirektionThüringen:

"Heute Abend führen wir die größte Vollübung der letzten Jahre für die Thüringer Polizei mit mehr als 1000 Mitwirkenden durch. Alles was wir geübt haben, können wir im Ernstfall besser machen. Weitere Übungen werden sich in verschiedenen Konstellationen anschließen - die Ergebnisse fließen in die regelmäßige Aus- und Fortbildung der Kollegen ein, auch wenn wir alle hoffen, nie vor einem solchen echten Einsatzanlass zu stehen."

Tobias Bauer, Amtsleiter des Amtes für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz der Stadt Erfurt:

"Übungen dieser Art bilden eine wichtige Grundlage für die Bewältigung einer derart komplexen Einsatzlage. Durch die gemeinsame Einsatzleitung mit der Polizei wurde gesichert, dass die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst effektive Hilfe für Verletzte leisten konnten. Wir sammelten wertvolle Erfahrungen bei der Rettung einer höheren Anzahl von lebensbedrohlich Verletzten, von der Erstversorgung im gesicherten Bereich bis zum Transport in die Krankenhäuser."

Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der DB AG für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen:

"Die heutige Übung der Bundespolizei, Landespolizei und anderer Institutionen fördert das Zusammenwirken und gewährleistet, dass im Falle eines Falles verantwortungsvoll und souverän gehandelt wird.Daher ist es für uns selbstverständlich, die Übung durch die Bereitstellung von Infrastruktur und Fahrzeugen zu unterstützen. Es ist gemeinsames Ziel, die Sicherheit für Bahn und Reisende zu gewährleisten. Allen Bahnkunden und Anliegern danken wir für ihr Verständnis."

Symbolbild: Übung auf dem Leipziger Hauptbahnhof
Symbolbild: Übung auf dem Leipziger Hauptbahnhof
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