Der Notruf geht gegen 9.45 Uhr ein, dann geht alles ganz schnell: Nach einem Amokalarm in einem Schulkomplex inBischofswerda, östlich von Dresden, ist die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort, inklusive Hundestaffel. Das Gebäude wird geräumt, die Schüler in Sicherheit gebracht.
Ein 16-Jähriger war nach Angaben der Polizei am Mittwochmorgen auf das Gelände gelangt, hatte einen Achtjährigen mit einem Messer angegriffen und dabei schwer verletzt. Danach zündete sich der Jugendliche selbst an. Polizisten konnten den Jugendlichen festnehmen. Die Polizei spricht von einem Amoklauf. Die Frage nach dem Warum bleibt vorerst unbeantwortet.Rettungshubschrauber flogen beide ins Krankenhaus.
Wie bekannt wurde, besuchte der mutmaßliche Täter der Messerattacke früher selbst diese Lehranstalt. «Entgegen einiger Äußerungen/Gerüchte in sozialen Netzwerken können wir zudem mitteilen, dass bei dem 16-Jährigen kein Migrationshintergrund vorliegt», teilte die Polizeidirektion Görlitz am Nachmittag mit. «Kräfte des Einsatzzuges durchsuchten mit Unterstützung der Feuerwehr das Schulgebäude. Sie fanden unter anderem mehrere Taschen, Messer, Flaschen und Feuerzeuge. Die Polizisten stellten sie zur kriminaltechnischen Untersuchung sicher», hieß es weiter.
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz zeigte sich nach der Messerattacke betroffen. «Unsere Gedanken sind bei dem verletzten Kind und der Schulgemeinschaft», sagte der CDU-Politiker. Am Donnerstag wird kein normaler Unterricht inBischofswerdastattfinden. «Die Kinder können zu Hause bleiben oder zur Schule gehen», so ein Ministeriumssprecher. Die Schule werde dafür sorgen, dass jedes Kind aufgefangen und betreut werde.
Der Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas, zeigte sich ebenfalls entsetzt. «Fassungslosigkeit ist ein Wort, das nicht ausreicht, um meine Gefühle angesichts der Situation inBischofswerdazu beschreiben.»