Mit rund 30 Veranstaltungen an zehn Orten ist das 30. Kurt Weill Fest am Sonntag inDessauzu Ende gegangen. «Mit einer Auslastung von circa 86 Prozent ist das Kurt Weill Fest zufrieden», sagte Gerhard Kämpfe, Intendant des Festivals. Aufgrund des reduzierten Umfangs gebe «es natürlich keinen Besucherrekord zu vermelden». Trotz vereinzelter Veranstaltungsabsagen sei es «absolut richtig, das Festival auch in 2022 einfach zu wagen», sagte Thomas Markworth, Präsident der Kurt-Weill-Gesellschaft.
Wegen der Corona-Pandemie war die Anzahl der zur Verfügung stehenden Tickets deutlich reduziert worden. 2021 war das Festival noch in einen digitalen und analogen Teil gesplittet worden. In diesem Jahr entschied man sich für ein abgespecktes Programm vor Publikum. Die Abschlussveranstaltung fand am Sonntag im Anhaltischen TheaterDessaumit der BigBand der Deutschen Oper statt.
Der Komponist Weill («Die Dreigroschenoper») war im Jahr 1900 inDessauals Sohn eines jüdischen Kantors geboren worden. Wegen der Machtergreifung der Nazis zog er über Paris in die USA, wo er ein gefeierter Musicalkomponist am Broadway war. Weill, ein enger Weggefährte von Bertolt Brecht, starb 1950 in New York. Das Dessauer Festival war nach 1990 ins Leben gerufen worden. Vor der Pandemie zählte es zuletzt rund 22 000 Besucher (2019).