Rauchen im Auto

Wann kommt das Auto-Rauchverbot für Deutschland?

Ab dem 1. Mai drohen jetzt auch in Österreich bis zu 1.000 Euro Strafe, wer rauchend im Auto mit einem Kind an Bord erwischt wird.

Auch in anderen EU-Staaten gibt es für Raucher am Steuer trotz minderjähriger Beifahrer konsequente Strafen – nur nicht in Deutschland. In Großbritannien, Irland, Frankreich und Zypern reichen die Strafen von 60 Euro bis zu 3.000 Euro.

Raucht etwa in Griechenland ein Fahrer eines öffentlichen Verkehrsmittels oder ein Passagier im Beisein eines Kindes unter zwölf Jahren, riskiert er ein einmonatiges Fahrverbot und 3.000 Euro Bußgeld. In Italien kann eine Missachtung der Regelung des Rauchverbots im privaten Pkw, wenn Schwangere oder Minderjährige bis zwölf Jahre an Bord sind, sogar bis zu 5.000 Euro kosten.

Das hat einleuchtende Gründe: „In der Fahrgastzelle liegt die Schadstoffkonzentration sogar über der einer durchschnittlich verrauchten Bar“, erklärt Dr. Josef Mischo, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer. Bei Babys ist das Passivrauchen einer der Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod und erhöht das Risiko, später an Leberkrebs oder Leukämie zu erkranken. Auch häufige Mittelohrentzündungen, erhöhter Blutdruck und Diabetes Typ II sind weitere Risiken. „Kinder leiden unter dem Passivrauchen noch stärker als Erwachsene“, betont Mischo. Ihre Organe sind noch nicht voll entwickelt und deswegen besonders empfindlich.

Trotzdem ist das Rauchen im Auto in Deutschland weiterhin erlaubt, obwohl Umfragen aus dem Jahr 2017 zeigten, dass sich zwei Drittel der Befragten für ein Verbot aussprachen.

Laut dem damaligen Gesundheitsminister Hermann Gröhe sei ein solches Gesetz verfassungswidrig.

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