Richtig Heizen

Der Herbst ist im SAW-Land angekommen.

Deswegen drehen wir zu Hause oder auf der Arbeit lieber die Heizung auf. Doch rund um das Heizen gibt es viel, was Ihr falsch machen könnt.

Wir haben mit Energieberater Michael Rink von der Verbraucherzentrale in Magdeburg, Jan Schuster von Mitgas aus Halle sowie Martin Schrills, technischer Berater des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima Sachsen-Anhalt gesprochen.

Jan Schuster: Was ist zum Start der Heizperiode wichtig?
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  • Jan Schuster: Was ist zum Start der Heizperiode wichtig?
  • Jan Schuster: Wie krieg ich Heizkörper sauber?
  • Jan Schuster: Wie heize ich richtig?
  • Martin Schrills: Wie reinigt man den Heizkörper am besten?
  • Martin Schrills: Wie sieht die perfekte Raumtemperatur aus?
  • Martin Schrills: Förderung und kaum einer weiss es
  • Michael Rink: Wie warm sollte es denn am besten zu Hause sein?
  • Michael Rink: Ausschalten oder Vorheizen?
  • Michael Rink: Spart man mit selbst regelnden Thermostaten?
  • Michael Rink: Heizung nicht zustellen
  • Michael Rink: Ist eine Fußbodenheizung besser als Heizkörper?
  • Michael Rink: Was ist beim Baden zu beachten?
  • Michael Rink: Richtiges Lüften
  • Eine Erhöhung der Raumtemperatur um 1 Grad bedeutet 6 Prozent mehr Verbrauch
  • Eine verschmutze Heizung mindert die Heizleistung enorm. Reinigt sie daher vor und nach der Heizperiode.
  • Nasse Tücher verschmieren den Staub nur! Ein trockenes antistatisches Microfasertuch hingegen zieht die Staubpartikel wie ein Magnet an – so werden sie nicht aufgewirbelt, sondern vom Tuch umschlossen.
  • Keine Wäsche in Räumen trocknen, in denen ihr seid – zB Wohnzimmer, da durch die Luftfeuchte es (nur) gefühlt kälter ist, man dadurch die Heizung aufdreht und wieder mehr verbraucht.
  • Staubfänger sind elektronisch: Fernseher, Laptop oder die Musikanlage! Da diese rund um die Uhr elektrisch geladen sind, ziehen sie den umherfliegenden Staub magisch an. Dagegen hilft ein Anti-Statikspray aus der Drogerie
  • Offene Fenster sind eine willkommene Einladung für die schwebenden Staubpartikel. Lüftet ihr die Wohnung tagsüber gerne und viel, könnt ihr mit einer dicken Staubschicht auf Ihren Möbeln rechnen. Die Lösung: Reißt alle Fenster morgens und abends für zehn Minuten weit auf.

Festgesetzter Staub reduziert die Heizleistung um bis zu 30 Prozent. Deshalb sollten alle Heizkörper alle 3-5 Jahre gereinigt werden. Als Allergiker empfiehlt es sich sogar eine jährliche Reinigung.

Plattenheizkörper

Flache Heizkörper zu reinigen kann zu einer Tagesaufgabe werden. Staub und Schmutz sammeln sich zwischen den Blechen und im Inneren und sind mit dem Staubtuch nicht erreichbar.

Um den Staub wirksam zu entfernen müssen die Seitenbleche und Abdeckungen entfernt werden. Mit einem Föhn, schmalen Staubsaugeraufsatz oder einer Zahnbürste lassen sich Plattenheizkörper dann einfach reinigen.

Röhrenheizkörper

Röhrenheizkörper lassen sich schnell und einfach mit einem feuchten Tuch reinigen. Anschließend abtrocknen und fertig.

Rippenheizkörper

Mit einem Staubwedel kann man effektiv den Staub entfernen. Auch ein schmaler Staubsaugeraufsatz kann helfen. Sollte man gegen Hausstaubmilben allergisch sein, greift man am besten zu einem Lappen und Spülwasser. Anschließend die Heizung wieder trochnen.

Konvektoren

Die Reinigung sollte dem Fachmann überlassen werden. Lose aufliegender Staub kann aber mit einem Staubsauger entfernt werden.

Plattenheizkörper sind schwierig zu reinigen. Mit ein bisschen Geschick klappt das aber auch.

Tipps des Mieterbundes

Den größten Anteil an Nebenkosten in privaten Haushalten verursachen nach wie vor die Heizkosten. Richtiges Heizen und Lüften sparen nicht nur Geld, sondern tragen auch zu einem gesunden Raumklima und somit zur Vermeidung von Schimmelpilzen bei. Schimmelbildung im Badezimmer oder schwarze Flecken im Schlafzimmer können Folgen von zu geringen Raumtemperaturen und nicht ausreichender Frischluftzufuhr sein. Kann die Luft hier nicht genügend Feuchtigkeit aufnehmen, kommt es zu Kondensation und zu Nässe im Wohnbereich.


Der Deutsche Mieterbund gibt wichtige Tipps zum richtigen Heizen und Lüften:

  • Fenster nicht auf „Dauerkipp“ stellen! Hier entstehen unbemerkt die höchsten Wärmeverluste. Bis zu 200 Euro pro Heizsaison kann der Mieter allein durch die Vermeidung von dauerhaft angekippten Fenstern einsparen. Außerdem wird ein Auskühlen der Räume und des Mobiliars vermieden.
  • Nicht zuerst die Räume überheizen und dann mittels Lüften wieder runter kühlen! Die Ideal- bis Maximaltemperaturen betragen in Wohnräumen 20 °C bis 22 °C, in der Küche 18 °C bis 20 °C, im Schlafzimmer 16 °C bis 18 °C und im Badezimmer bis maximal 23 °C. Die Absenkung der Raumtemperatur um 1 °C spart 6 Prozent der Heizenergie!
  • Vor dem Lüften die Heizung abstellen! Mehrmals täglich kurz und kräftig lüften! Das verbessert das Raumklima und stoppt den Schimmel. Verwenden von Thermohygrometer: Diese zeigen die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit an und überprüfen das Raumklima. Blinkt das rote Licht ist Lüften erforderlich.
  • Möbel und Gardinen gehören nie direkt vor die Heizung! Stehen dort Möbel oder ist die Heizung mit Gardinen verhangen, kostet das bis zu 15 Prozent der abgegebenen Wärme.
  • Abdichtung breiter Ritzen an Fenstern und Türen mit selbstklebenden Streifen! Diese sind in jedem Baumarkt erhältlich, kosten nicht viel und sind auch für den Laien leicht selbst anzubringen!
  • Nicht per Steckdose heizen! Dezentrale Elektro-Öfen und Heizungslüfter sind nur etwas für den absoluten Notfall- denn der Verbrauch dieser Geräte kostet am meisten Geld!
  • Programmierbare Heizkörperthermostate (ab ca. 35 Euro im Baumarkt erhältlich) ermöglichen eine automatische Absenkung der Temperatur bei Nichtbenutzung der Räume! Außerdem können mit Hilfe der Geräte eine individuelle Absenkung bzw. Erhöhung der Raumtemperatur über alle Wochentage programmiert werden.
  • Anbringen von Dämmplatten oder flexiblen Dämmfolien (auch im Baumarkt erhältlich) hinter den Heizungen, da die Wände hier oft dünner sind.
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