Duisburger und Osnabrücker Spieler

Spielabbruch nach Rassismusvorfall in der 3. Liga

Eklat in Duisburg

Gemeinsam mit dem geschockten Aaron Opoku gingen die Spieler des VfL Osnabrück und des MSVDuisburggeschlossen vom Platz.

Die Fans beider Fußballclubs stimmten wenig später "Nazis raus"-Rufe an, die Stadionregie spielte den Antifaschismus-Song "Schrei nach Liebe". Ein Rassismuseklat hat an diesem denkwürdigen Sonntagnachmittag erstmals in den höchsten drei deutschen Fußballligen zu einem Spielabbruch geführt. "Wir dürfen das im Fußball und in der Gesellschaft nicht akzeptieren", sagte VfL-Geschäftsführer Michael Welling bei Magenta TV.

Die Duisburger Polizei erstattete wegen der Beleidigung Anzeige gegen einen tatverdächtigen 55-Jährigen, der ihren Angaben zufolge ebenso wie Zeugen noch am Sonntag befragt wurde. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes wird in dem Vorfall ermitteln, auch Forderungen nach schnellen strafrechtlichen Konsequenzen gibt es bereits, ebenso Solidarität mit Opoku.

Nach gut einer halben Stunde war Opoku (22) beim Stand von 0:0 Richtung Eckfahne gelaufen, da "wurden Affenlaute von der Tribüne gerufen", berichtete Schiedsrichter Nicolas Winter, der die Partie daraufhin in der 33. Minute zunächst unterbrach. Nach Beratungen im Kabinentrakt folgte der Abbruch. "Es kann nicht sein, dass wir immer nur Parolen formulieren, dass wir Sprüche auf T-Shirts kleben. Wir müssen reagieren, wenn so etwas passiert", sagte Welling.

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