Bandenkriminalität in Schweden

Schweden: Kampf gegen Gangs

Land will Kameraüberwachung ausweiten

Im Kampf gegen die tödliche Bandenkriminalität in Schweden will die dortigeRegierung der Polizei bessere Werkzeuge an die Hand geben und dabei die Kameraüberwachung ausweiten.

Das gaben Vertreter der konservativ-liberalen Regierungskoalition und ihrer Unterstützerpartei, den rechtspopulistischen Schwedendemokraten, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt.

Zum einen geht es bei derInitiative um Gesetzesänderungen, zum anderen aber auch um eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Akteuren, wie Vertreter der einzelnen Parteien erklärten.

Die Verbrechensbekämpfung soll demnach unter anderem durch den Einsatz von Gesichtserkennung gestärkt werden, um Gang-Mitglieder leichter identifizieren zu können. Nummernschilder von Fahrzeugen sollen automatisch erfasst werden. Die Polizei soll außerdem die Möglichkeit bekommen, in stärkerem Maße Drohnen einsetzen zu können. Die Umsetzbarkeit der Maßnahmen soll nun in einem Schnellverfahren untersucht werden. Ziel ist laut Justizminister Gunnar Strömmer, dass der entsprechende Regierungsvorschlag in sechs bis acht Monaten fertig sein wird. Ein genaues Datum dafür gibt es aber noch nicht.

Schweden kämpft seit mehreren Jahren mit zahlreichen kriminellen Netzwerken. Die Gangs ringen in dem skandinavischen EU-Land vor allem um die Markthoheit im lukrativen Drogengeschäft. Im vergangenen Monat war die Gewalt abermals eskaliert:Elf Menschen wurden im September erschossen, eine jungeFrau wurde bei einer Explosion nördlich von Uppsala getötet. Zu Opfern und Tätern zählen immer wieder auch Minderjährige, viele von ihnen mit Migrationshintergrund.

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