Russisches Flugzeug abgestürzt

Ein russisches Passagierflugzeug mit mehr als 200 Menschen an Bord ist auf der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Bereits Minuten nach dem Start im Urlaubsort Scharm el Scheich sei der Kontakt zu dem Flugzeug abgerissen. Die Maschine habe 217 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder an Bord gehabt. Über die genaue Anzahl gibt es widersprüchliche Angaben. Laut der russischen Botschaft in Ägypten habe es keine Überlebenden gegeben. «Rettungskräfte haben Trümmerteile des Airbus 321 gefunden», sagte der Chef der ägyptischen Flugunfallbehörde, Ajman al-Mokdam. Man werde so schnell wie möglich mit der Suche nach der Unfallursache beginnen. Nach Einschätzung Moskauer Behörden ist die Maschine vermutlich während des Flugs auseinandergebrochen. «Die Zerstörung ist in der Luft geschehen. Aber es ist zu früh für Schlussfolgerungen», sagte Viktor Sorotschenko von der Untersuchungskommission. Auf der Sinai-Halbinsel seien die Trümmer des Airbus A321 auf einer Fläche von 20 Quadratkilometern verstreut, sagte er russischen Agenturen zufolge. Die Russische Luftfahrtbehörde teilte mit, die Maschine sei «vom Radar verschwunden». Ihren Angaben zufolge war die Maschine vom Typ A-321 am Samstag unterwegs vom Scharm el Scheich nach St. Petersburg. Am Morgen sei das Flugzeug der sibirischen Gesellschaft Kolavia mit Sitz in Tjumen (Sibirien) vom Radar verschwunden. Das Flugzeug war russischen Medienberichten zufolge gut 18 Jahre alt und gehörte der Gesellschaft seit März 2012. Der russische Wetterdienst Rosgidrometa teilte mit, in der Region hätten keine schwierigen Flugbedingungen geherrscht. Die Regierung in Moskau hat nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeugs in Ägypten diesen Sonntag zum Tag der Trauer erklärt. Ministerpräsident Dmitri Medwedew nannte den Tod der 224 Menschen an Bord am Samstag einen «nicht gutzumachenden Verlust». Bei dem Unglück kamen den Behörden zufolge auch 24 Kinder ums Leben. Die meisten Opfer seien Russen, einige andere Passagiere stammten vermutlich aus der Ukraine und aus Weißrussland, hieß es. Psychologen betreuten die Hinterbliebenen am Flughafen von St. Petersburg, wo der Airbus 321 aus Ägypten um die Mittagszeit hätte landen sollen. Die Behörden zufolge sollen die Angehörigen an der Unglücksstelle auf der Sinai-Halbinsel Abschied nehmen können. Ein Großteil der Region ist wegen Terrorgefahr allerdings Sperrgebiet. Die russische Fluggesellschaft Kolavia als Besitzer der Unglücksmaschine schloss menschliches Versagen als Grund für den Unfall aus. Mit 12.000 Flugstunden sei der Pilot sehr erfahren gewesen. Die Maschine habe über alle nötigen Zertifikate verfügt, sagte ein Sprecher. Der mehr als 18 Jahre alte Airbus hatte Moskauer Medien zufolge seit 1997 mehrere Besitzer, unter anderem im Libanon.
Seite teilen