Eltern lesen Ihren Kindern seltener vor

Das ergab eine Studie

Etwa 40 Prozent der Eltern lesen ihren ein- bis achtjährigen Kindern laut einer Befragung selten oder nie vor. Das geht aus dem am Montag in Berlin veröffentlichten Vorlesemonitor hervor. 61 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern demnach regelmäßig - also mindestens mehrmals die Woche - vor. «Wenn die Eltern ihren Kindern nichtvorlesen, dann starten die Kinder mit deutlich schlechteren Bildungsvoraussetzungen in die Kitas, in die Grundschulen und in die weiterführenden Schulen», sagte Jörg Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. Ein Land wie Deutschland könne sich das nicht leisten.

Vor allem Eltern mit einem geringen Bildungsabschluss lesen ihren Kindern laut Studie seltener vor. In 31 Prozent der Familien, in denen die Eltern einen Volks- oder Hauptschulabschluss oder keinen Abschluss haben, wird den Kindern nie vorgelesen. Bei Familien, in denen die Eltern einen höheren Abschluss wie etwa das Abitur haben, liegt dieser Anteil bei 18 Prozent.

Die Ergebnisse seien bundesweit repräsentativ für Familien mit Kindern im Alter zwischen einem und acht Jahren, sagte Simone Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen. Der Vorlesemonitor ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung «Die Zeit» und der Deutsche Bahn Stiftung. Seit 2007 ist er jährlich mit einem Schwerpunkt als Vorlesestudie erschienen - ab diesem Jahr soll der Monitor durch ein neues Studiendesign bessere Vergleiche ermöglichen.

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