Salzlandkreis: Erpressung mit freizügigen Fotos nimmt zu

Opfer überweist vierstellige Summe

Im Salzlandkreis registriert die Polizei immer mehr Fälle von Erpressung mit freizügigen Fotos oder Videos. 

Die Masche ist immer dieselbe: Die Opfer werden auf Sozialen Medien angeschrieben und später auf andere Plattformen gelotst. 

Dort bauen die Täter ein Vertrauensverhältnis zu ihnen auf und bringen sie dazu, freizügige Fotos oder Videos zu schicken. 

Unter Androhung sie zu veröffentlichen fordern die Täter Geld: ab 50 Euro aufwärts. 

Erst gestern sind zwei neue Anzeigen auf dem Revier in Bernburg eingegangen. 

In einem der aktuellen Fälle hatte ein junger Mann schon einen vierstelligen Gesamtbetrag an mehrere PayPal-Konten überwiesen. 

Das zweite Opfer konnte nicht zahlen und ging direkt zur Polizei.

Die Polizei warnt vorderartigen Betrugsmaschen und rät, keinesfalls Zahlungen zu leisten!

Von Sextortion sind sowohl Jugendliche als auch Erwachsene betroffen, in den meisten Fällen sind die Opfer männlich. In jüngster Zeit werden aber auch verstärkt Mädchen und Frauen erpresst. Die attraktiven Verführer gibt es in der Regel gar nicht. Die aufreizenden Videos bzw. Bilder stammen meist von anderen Websites und werden im Chat nur eingespielt. Die tatsächlichen Betrüger zeigen sich zu keinem Zeitpunkt selbst. 

Zum Schutz vor sexueller Erpressung rät die Polizei:

  • Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an.
  • Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreeinstellungen sowie ggf. die Ihrer Kinder.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die bestehenden Gefahren.
  • Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
  • Kleben Sie im Zweifel die Chatkamera zunächst ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
  • Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zu, wenn Sie die Person erst seit Kurzem kennen.
  • Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren online-genutzten Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann.

Falls Sie bereits erpresst werden, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf.
  • Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei.
  • Kontaktieren Sie den Betreiber der entsprechenden Webseite und veranlassen Sie, dass das veröffentlichte Bildmaterial gelöscht wird. Nicht angemessene Inhalte kann man dem Seitenbetreiber über eigens hierfür eingerichtete Buttons melden.
  • Brechen Sie den Kontakt zum/zur Täter/in sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten.
  • Sichern Sie alle Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshots.
Anzeige
Seite teilen