Rezo, YouTube

Youtuber Rezo über Vertrauen und Medien

Neues Video: "Die Zerstörung der Presse"

Er hat blaue Haare, ein strahlendes Lächeln, kann super reden und scheint extrem belesen und clever: Rezo! Ein Youtuber, Ende 20und seit einem Jahr auch der breiten Masse bekannt. Mit seinem Video "Die Zerstörung der CDU" mischte er damals die Partei ordentlichauf, die mit dieser Art der kritischen Kommunikation nicht koordiniert umgehen konnte und sich mit ihren Reaktionen vor allem vor jungen Menschen blamierte.

Am Pfingstsonntag hat Rezo das Video"Die Zerstörung der Presse" rausgebracht. Der 27-jährige Wuppertaler kritisiert die Rolle von (Zeitungs-)Journalisten bei der Entstehungund der Verbreitung von Verschwörungstheorien. Eine große Rolle spielt seiner Meinung nach das Misstrauen aufseiten der Leser und Konsumentengegenüber den "etablierten" Medien.

Zu Beginn des fast einstündigen Video geht Rezo auf vermeintlich harmlose Falschmeldungen in der Boulevardpresse ein:etwa gefälschte Fotos und ausgedachte Interviews mit Prominenten. Oft würde für Aussagen Belege fehlen oder vorhandene Quellen würden falsch zitiert. So wurde die "Freizeitwoche" zu einer Geldentschädigung von 50.000 Euro verurteilt, welche sie Sandra Bullock zahlen mussten, weil sie sechs "Exklusiv-Interviews" mit der Schauspielerin abgedruckt hatten. Das Problem: Diese Interviews waren frei erfunden.

Auch das sogenannte "Doxing", das Zusammentragen und Veröffentlichen großer Mengen persönlicher Daten, wird von dem Youtuber stark kritisiert. Dabei würden große Zeitungen persönliche Informationen wie der Wohnort, Nachname, Gehalt, Familienmitglieder und weiteres öffentlich publiziert, sodass diese Personen problemlos von Dritten gefunden werden könne - auch wenn sie dies überhaupt nicht möchten. Unter anderem ist dies erst vor wenigen Wochen beim Rapper Sido passiert. Die Bild-Zeitung veröffentlichte ein Video, in dem sein Haus, sowie Straße und umliegende Häuser zu sehen waren.Rezo verurteilt diesesVerhalten bekannter Zeitungen und macht darauf aufmerksam, dass diese Informationen das Stalken und Bedrohen solcher Personen vereinfachen können.

Im letzten Drittel des Videos erklärt Rezo, dass er einen Faktencheck zu seiner eigenen Person durchgeführt hat. Bei der Durcharbeitung von mehreren hundert Quellen wäre heraus gekommen, dass unter anderem in über zwei Dritteln aller Artikeln der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) seiner Meinung nach Falschaussagen über seine Person oder seine Arbeit getroffen wurden. Inden öffentlich rechtlichen Medien, wie der Tagesschau, sei dass nur zu 11% der Fall.

Alle Quellen seiner Aussagen sowie die vollständige Tabelle seines Faktenchecks sind einsehbar und unter dem YouTube-Video verlinkt. Dies soll seine transparente Arbeit verdeutlichen.

Was nimmt man aus dem Video mit? Fehler können passieren - auch in den Medien. Nicht in Ordnung ist es jedoch, willentlich falsche Informationen zu verbreiten, um damit Geld zu verdienen. Laut Rezomindert dies das Vertrauen der Leser und kreiert eine Welt, in der Misstrauen gegenüber allen Medien und Journalisten herrscht - auch denjenigen, die eine gute und fundierte Arbeit leisten.

Das gesamte Video findet Ihr hier:

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