"Wenige Straftaten"

Polizei bilanziert Corona-Demos am Montag

Die Proteste um die Corona-Demos halten an. Hier ein Überblick aus dem SAW-Land.

Sachsen-Anhalt

Tausende Menschen haben laut Polizei-Angaben am Montagabend inSachsen-Anhaltgegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Ersten Einschätzungen der Polizei zufolge blieb die Lage weitgehend friedlich.

In Halle zählten die Beamten demnach bis zu 1900 Menschen bei einem Aufzug am Hallmarkt. Die Polizei registrierte «wenige Straftaten», wie es in einer Mitteilung vom Abend hieß. Sie stellte unter anderem Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Auch im Burgenlandkreis gingen Menschen auf die Straße, etwa in Naumburg (850), Weißenfels (450) und Zeitz (300).

In der Landeshauptstadt Magdeburg demonstrierten Angaben zufolge bis zu 1100 Menschen gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen. Beamte ermittelten bei dem Protest einen Tatverdächtigen, der bei einer Corona-Demo Anfang Dezember Landfriedensbruch begangen haben soll. Gegen ihn wird nun ermittelt, wie die Polizei mitteilte.

In Wittenberg nahmen laut Angaben eines Polizeisprechers etwa 1900 Menschen an einem Protest teil - den Angaben zufolge 500 Menschen mehr als in der Vorwoche. In Bitterfeld versammelten sich demnach 900 Demonstranten und in Dessau kamen 420 bei einer Kundgebung zusammen. Es habe keine Störungen gegeben, so der Sprecher.

Sachsen

InSachsenhaben am Montag erneut Tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Die Lage blieb laut einer ersten Einschätzung der Polizei-Sprecher am Abend weitgehend ruhig. Die Beamten leiteten allerdings in einigen Fällen Ermittlungsverfahren ein.

In der Landeshauptstadt Dresden versammelten sich laut Angaben der Polizei mehrere Hundert Demonstranten bei einem nicht angezeigten Protest. Die Polizei stellte Anzeigen gegen drei Teilnehmer wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Gegen einen weiteren Teilnehmer werde wegen Volksverhetzung ermittelt, hieß es in einer Mitteilung vom Abend. Alle vier Demonstranten hatten den Angaben zufolge rechte Parolen gerufen. Bei diesem und einem weiteren nicht angemeldeten Protest leitete die Polizei zudem Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ein.

In den Landkreisen Bautzen und Görlitz zählte die Polizei insgesamt etwa 12 200 Teilnehmer bei zahlreichen Protesten. Allein in Bautzen wuchs ein Aufzug den Angaben zufolge auf bis zu 3700 Menschen an. Die Polizei registrierte vier Straftaten, unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Den Angaben zufolge erstattete zudem ein Versammlungsteilnehmer Anzeige wegen Körperverletzung. Demnach berichtete er den Einsatzkräften, dass ihn ein Autofahrer mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe, weil er sich durch den Aufzug behindert gefühlt habe.

In Chemnitz versammelten sich bis zu 2000 Menschen bei einem nicht angezeigten Protest. In Freiberg kamen laut Polizei-Angaben etwa 1400 Demonstranten zusammen. Im Zwickau demonstrierten den Angaben zufolge insgesamt etwa 1000 Menschen bei mehreren Protesten, in Plauen kamen 500 zusammen. Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle.

Auch in Leipzig und Umgebung protestierten an mehreren Orten Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. An einigen Orten wie auf dem Leipziger Augustusplatz gab es auch Gegendemonstrationen. Laut Angaben eines Polizei-Sprechers blieb die Lage weitgehend ruhig. Konkrete Angaben zu Teilnehmer-Zahlen gab es zunächst nicht.

Niedersachsen

In Braunschweig registrierte die Polizei drei Versammlungen im Stadtzentrum. Beispielsweise zählten die Einsatzkräfte auf dem Schlossplatz 780 Teilnehmer bei einer angemeldeten Veranstaltung.

Vor dem Wolfsburger Rathaus versammelten sich am Abend 200 Menschen, um den Verstorbenen der Pandemie zu gedenken. Zuvor versammelten sich 400 Menschen im Stadtzentrum zu einer unangemeldeten Kundgebung, nahezu alle trugen eine FFP2-Maske, gegen wenige Menschen wurden Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.

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