Über sechs Stunden lang hat ein Wasserbüffel am Sonntag, 16. Juli, Polizei und Helfer bei Zwenkau im Landkreis Leipzig in Atem gehalten. Kurz vor dem drohenden Todesschuss konnte das rund 800 Kilogramm schwere Tier namens Obi am Nachmittag doch noch eingefangen werden, wie ein Sprecher des Polizeireviers Borna berichtete. Der etwa drei bis vier Jahre alte Bulle brach am frühen Morgen aus seiner Koppel aus und spazierte auf der Bundesstraße 186 entlang, die zeitweise gesperrt wurde. Wie der schwarze gehörnte Vierbeiner die mit stromführendem Draht umspannte Weide verlassen konnte, wird geprüft.
Fünf Beamte, Obis Besitzerin und mehrere Helfer verfolgten den Büffel. «Er schlug sich seitwärts in die Büsche in Richtung Zwenkauer See und versteckte sich im Wald», erzählte der Polizeisprecher. Eine Gefahr für Menschen bestand nicht. «Er rennt doch eher weg als er angreift.» Mehrere Versuche, Obi einzufangen, scheiterten. An einem kleinen See trieb er sogar einige Angler ins Wasser, die mit dem Handy Notrufe absetzten.
Kurz darauf konnten ihn seine Verfolger ins provisorisch aufgebaute Gatter auf einer Wiese treiben. Allerdings währte die Freude über den Erfolg nur kurz. Obi brach wieder aus. Stundenlang verharrte das Tier im Wald, ihm drohte schließlich der Todesschuss. Bevor der Jäger anlegte, probierten die leidgeprüften Beamten und Helfer noch ein letztes Mal, ihn in das Notgehege zu bekommen. «Er ließ sich auf die Koppel treiben», berichtete der Polizeisprecher. «Ende gut, alles gut.»