Universität Halle: Virologe Kekulé vorläufig dem Dienst enthoben

Er kahm offenbar nicht in ausreichendem Maß seinem Lehrauftrag nach

Einer der bekanntesten Virologen Deutschlands, der Hallenser Alexander Kekulé hat Ärger mit seinem Arbeitgeber. Die Martin-Luther-Universität hat den Professor suspendiert.

Alexander Kekulé ist gern gesehener Talk-Show-Gast, der seit 2 Jahren seine Sicht auf die Corona-Pandemie unter die Leute bringt. Unter seinen Kollegen ist er aber auch sehr umstritten. An der Uni Halle habe er sich selten blicken lassen, kaum Forschungsarbeit geleistet und seine Lehrtätigkeit vernachlässigt. Unirektor Tietje hat eine „vorläufige Dienstenthebung“ ausgesprochen. Gegenüber der MZ kündigte Kekulé rechtliche Schritte an, er hält die Suspendierung für politisch motiviert.

Der Vorgang habe eine lange Vorgeschichte, sagte Kekulé. Er kämpfe schon seit Jahren für eine bessere Ausstattung seines mikrobiologischen Instituts. Nun versuche die Universität offenbar, ihn mit Vorwürfen loszuwerden. Laut dem MZ-Bericht geht es in einem Disziplinarverfahren unter anderem um die Unterrichtsverpflichtungen des Professors. Laut Kekulé ging es dabei unter anderem um ein Praktikum im vergangenen Jahr, das er unter Verstoß gegen die Corona-Auflagen hätte stattfinden lassen sollen.

Eine vorläufige Dienstenthebung kann laut Beamtenrecht ab Einleitung eines Disziplinarverfahrens ausgesprochen werden. Damit ist es dem Beamten vorläufig untersagt, seine Dienstgeschäfte weiterzuführen. Laut Bundesinnenministerium ist die Maßnahme vor allem für solche Fälle vorgesehen, in denen damit zu rechnen ist, "dass im Disziplinarverfahren voraussichtlich die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis ausgesprochen werden wird".

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