Uniklinik Magdeburg

Uniklinik Magdeburg und Lungenklinik Lostau kooperieren

Zusammenarbeit bei der Thoraxchirurgie

Die Magdeburger Universitätsklinik hat ihre Operationszahlen im Bereich der Thoraxchirurgie in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert. «Wir machen jetzt über 500 Lungenoperationen im Jahr in der Uniklinik, 2017 waren wir noch bei etwa 140», sagte der Chefarzt der Abteilung Thoraxchirurgie, Thorsten Walles, der Deutschen Presse-Agentur.

Und dabei soll es nicht bleiben - denn ab sofort kooperiert die Uniklinik mit den Pfeifferschen Stiftungen als Betreiber der Lungenklinik Lostau. Seit diesem Monat agiert Walles auch als Chefarzt in Lostau. Bei den Operationszahlen soll die gemeinsame Klinik zu den zehn größten thoraxchirurgischen Einrichtungen in Deutschland vorstoßen.

Hintergrund sind unter anderem Vorgaben aus der Politik. In einem Gutachten zur Zukunft der Krankenhauslandschaft inSachsen-Anhalthaben Experten der Landesregierung zuletzt empfohlen, schwere Fälle stärker an großen Krankenhäusern zu konzentrieren. Nötig sei insgesamt eine stärkere Zentralisierung, hieß es. Zudem gibt es gesetzliche Vorgaben zu Mindestmengen bei bestimmten Eingriffen. Das dafür zuständige Gremium, der Gemeinsame Bundesausschuss, hat beispielsweise für die Operation von Lungenkrebspatienten, die bisher keine Vorbehandlungen bekommen haben, eine Mindestzahl von 75 OPs pro Standort vorgegeben.

«Idealerweise schaffen wir diese Vorgaben an den beiden Standorten Lungenklinik Lostau und Uniklinik Magdeburg. Da sind wir an der Uni jetzt schon nahe dran», sagte Walles. «Kliniken, die künftig keine Lungenkrebs-Operationen mehr machen dürfen, müssen ihre Patienten ab 2025 in solche Zentren schicken. Wir sind schon mit solchen Kliniken in Gesprächen.»

Die Ärzteteams sollen über beide Standorte rotieren, um die Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs und des Zwerchfells zu behandeln. Nach Lostau (Jerichower Land) könnten aber auch bestimmte Behandlungsangebote von der Universitätsmedizin ausgelagert werden. Zudem wird erwogen, im Reha-Bereich neue Leistungen zu etablieren. «Das Haus ist groß und in einem guten Zustand. Das bietet Möglichkeiten», so Walles.

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