Über Autobahnen abgeseilt

Vollsperrung auch bei Braunschweig

Mit Abseilaktionen in mehrerenBundesländern habenAktivisten amFreitag denVerkehr auf verschiedenen Autobahnen lahmgelegt. Etwa in Niedersachsen, Sachsen, Hessen, Thüringen,Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern seilten sich Menschen über Autobahnen ab, wie örtliche Polizeibehörden berichteten. Unter anderem waren die Autobahn 7 beiKassel,die A4 beiJena, die A2 beiBraunschweig, die A4 beiDresden sowie die A20 bei Tribsees inMecklenburg-Vorpommern betroffen. Esbildeten sich lange Staus.

In Hamburg wurde die Köhlbrandbrücke von rund 40 Anhängern der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion blockiert. Zunächst lief kein Verkehr über die Brücke, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Vier Klimaschutz-Aktivisten haben sich zudem bei Schleswig von einer Brücke über die Autobahn 7 abgeseilt. Es wurde auch ein Transparent mit der Aufschrift «Mit Vollgas in die Klimakatastrophe ...? Jetzt umsteuern!» gehisst. Die Autobahn musste wegen der Aktion in beide Richtungen für gut drei Stunden gesperrt werden.

Auf der A2 bei Braunschweig wurden drei Aktivisten für eine Identitätsfeststellung mitgenommen. Danach durften sie wieder gehen, es wird aber gegen sie ermittelt.

Protest gegen Autobahn 49 in Hessen

DieWut der Umweltaktivisten richtet sich unter anderem auf denWeiterbau derAutobahn49 inHessen. Dafür sollen in einem Waldstück nahe Homberg/Ohm auf einer Fläche von 27 Hektar Bäume gerodet werden, die Arbeiten laufen bereits. Umwelt- und Klimaschützer protestieren, weil sie das Projekt angesichts der Klimakrise für verfehlt halten. Es gab bereits mehrere Blockade- und Abseilaktionen an Autobahnen.

Befürworter versprechen sich vom Weiterbau der A49 weniger Verkehrs- und Lärmbelastung in den Dörfern und eine bessere Anbindung ans Straßennetz.

Zudem forderten Aktivisten am Freitag, eineVerkehrswende zügig umzusetzen, etwa mehr Fokus auf denAusbau des Schienenverkehrs zu legen und Konsum kritisch zu hinterfragen.

Zudem demonstrierten Aktivisten vor der Zentrale des US-Internetriesen Amazon in München. Sie deponierten mit Vorwürfen beschriftete Pakete vor dem Eingang deponiert. Die Pakete sollen «Amazons Produkte symbolisieren: Umweltzerstörung, Steuerflucht, schlechte Arbeitsbedingungen, die Verdrängung des Einzelhandels, und viele weitere Problematiken», teilte Extinction Rebellion mit.

Braunschweig: Aktivisten seilen sich an einer Brücke über der Autobahn A2 ab
Braunschweig: Aktivisten seilen sich an einer Brücke über der Autobahn A2 ab
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