In den Erdbeben-Gebieten in Syrien und der Türkei werden bei der Suche nach Verschütteten immer mehr Leichen aus den Resten eingestürzter Gebäude geborgen. Mehrfach korrigierten die türkischen Behörden am Mittwoch die Zahl bestätigter Opfer nach oben - in den beiden Ländern starben mehr als 11700 Menschen. Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach den Betroffenen finanzielle Unterstützung und räumte zugleich Schwierigkeiten bei Rettungsaktionen ein. Indes wurde die internationale Hilfe verstärkt.
So stockte die Bundesregierung in Berlin ihre humanitäre Hilfe für Syrien und die Türkei um weitere 26 Millionen Euro auf. Davon sind nach Angaben des Auswärtigen Amts insgesamt 25 Millionen Euro für zwei Hilfsfonds der Vereinten Nationen vorgesehen sowie eine Million für den Malteser Hilfsdienst. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte im Bundestag, Deutschland liefere Hilfsgüter in die Türkei und stehe in engem Kontakt mit den Vereinten Nationen, um humanitäre Hilfe auch in das syrische Erdbebengebiet zu bringen.
Vor allem im Norden Syriens ist die Lage unübersichtlich. Dort gestaltet sich die Unterstützung schwierig, die nicht zuletzt wegen der politischen Lage erschwert wird - so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Dort hatte eine beschädigte Straße die Lieferung humanitärer Hilfe verzögert. Die Fahrbahn ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile repariert. Die UN zeigte sich zuversichtlich, dass erste Lastwagen schon am Donnerstag wieder fahren könnten.
Bei den winterlichen Temperaturen drängt die Zeit. Vor allem die Türkei kann sich auf Hilfe aus dem Ausland stützen. Am Mittwoch trafen etwa 50 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in Gaziantep im Südosten des Landes ein. Die Diakonie Katastrophenhilfe teilte mit, Partnerorganisationen hätten damit begonnen, Matratzen, Winterkleidung, Decken und Trinkwasser an Betroffene zu verteilen. Viele Organisationen riefen zu Spenden auf.
Aus Deutschland werden nach Angaben von Bundesinnen- und Verteidigungsministerium unter anderem Zelte, Schlafsäcke, Feldbetten, Decken, Heizgeräte und Generatoren ins Katastrophengebiet gebracht. Ein Sprecher des Innenministeriums berichtete von etwa 82 Tonnen Material im Gesamtwert von einer Million Euro. Die Bundeswehr will am Donnerstagvormittag laut Luftwaffe rund 50 Tonnen Hilfsgüter ausfliegen. Es soll täglich drei Flüge mit Hilfslieferungen geben.
Die Türkei ist wegen ihrer geografischen Lage besonders erdbebengefährdet. Vielerorts wird jedoch auch die dürftige Bausubstanz als ein Grund für die vielen eingestürzten Häuser diskutiert.
Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein.
Die Teams aus dem SAW-Land stehen bereit.
Wir haben bei den Hilfsorganisationen nachgefragt, DRK, THW, Johanniter – dahieß es übereinstimmend: Wir wären bereit, warten aber noch ab. Wahrscheinlich wird es in den nächsten Tagen losgehen. So ein Einsatz muss ja koordiniert ablaufen. Die Infrastruktur im Erdbebengebiet ist stark zerstört, es ist eisig kalt, auch die Helfer müssten ja versorgt werden. Noch verschaffen sich die Einsatzkräfte vor Ort einen Überblick. Und erst dann, auch nach internationaler Abstimmung wird entschieden, wer wo und womit am besten helfen kann.
Dabei sein könnte auch Christian Gatniejewski aus Bad Schmiedebrg im Kreis Wittenberg.
Er hat bereits einige Auslandseinsätze absolviert und erklärt, wie er sich auf den möglichen Einsatz vorbereitet:
„Wenn ich in den Nachrichten von so einer Katastrophe wie jetzt höre, dann schwingt natürlich mit: Achtung, das könnte ein Einsatz für uns werden. Das lässt mich dann unruhig und aufgeregt werden. Da bedarf es einer gewissen Disziplin, um das auszusitzen und zu warten bis wir abgefordert werden und die Entscheidung dann da ist. Bis dahin kann ich mir Gedanken machen, was ich noch abarbeiten oder verschieben muss auf Arbeit oder privat.“
Christian Gatniejewski ist Rettungssanitäter im Kreis Wittenberg und erklärt, dass bereits ein Hilfegesuch aus der Türkei angekommen ist:
„Aus diesem geht hervor, dass die Türkei derzeit Such- und Rettungsmannschaften angefordert hat. Das bieten wir nicht. Wir bieten medizinische Unterstützung mit dem Emergency Medical Team Warn Mobile. Dieses Team von uns Johannitern ist noch nicht angefordert worden und deshalb bisher nicht im Einsatz.“
Seit gestern ist ein (4-köpfiges) Erkundungsteam der Johanniter in der Türkei und ermittelt den Bedarf an Hilfe.
Wenn angefordert, ist das medizinische Einsatzteam innerhalb von 24 Stunden vor Ort.
Vom Freitag, 17.02. bis Sonntag, 19.02. findet in Magdeburg eine große Spendenaktion
statt! An diesem Wochenende stehen überall in der Stadt Spendendosen und Informationsmaterial bereit.
Welche Läden mitmachen, steht auf dem Instagram-Kanal der Initiative platz*machen. Jeder Beitrag zählt! Alle Spendeneinnahmen gehen an Medico International und eine lokale kurdische Hilfsorganisation.
"Bündnis Entwicklung Hilft" und "Aktion Deutschland Hilft" rufen mit folgendem Konto gemeinsam zu Spenden auf:
BEH und ADH
IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600
BIC: COBADEFFXXX
Commerzbank
Stichwort: ARD/ Erdbeben Türkei und Syrien
www.spendenkonto-nothilfe.de
"Bündnis Entwicklung Hilft"ist ein Zusammenschluss vonBrot für die Welt, Christoffel-Blindenmission, DAHW, Kindernothilfe, medico international, Misereor, Plan International, terre des hommes und Welthungerhilfe. German Doctors und Oxfam sind assoziierte Mitglieder.
www.entwicklung-hilft.de
"Aktion Deutschland Hilft"ist ein Zusammenschluss von 23 deutschen Hilfsorganisationen, darunter action medeor, ADRA, Arbeiter-Samariter-Bund, AWO International, CARE Deutschland, Habitat for Humanity, HELP - Hilfe zur Selbsthilfe, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst, World Vision Deutschland, Der Paritätische (darüber aktiv: arche Nova, Bundesverband Rettungshunde, Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners, Hammer Forum, Handicap International, Help Age Deutschland, Kinderverband Global-Care, LandsAid, SODI und Terra Tech)
www.aktion-deutschland-hilft.de
Ärzte der Welt e.V.
IBAN: DE06 1203 0000 1004 3336 60
BIC: BYLADEM1001
Deutsche Kreditbank
Stichwort: Nothilfe Türkei / Syrien
www.aerztederwelt.org
Humedica
IBAN: DE35 7345 0000 0000 0047 47
BIC: BYLADEM1KFB
Sparkasse Kaufbeuren
Stichwort: Erdbeben Türkei
www.humedica.org
UNICEF
IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00
BIC: BFSWDE33XXX
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Erdbeben Türkei/Syrien
www.unicef.de
UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50
BIC: COLSDE33
Sparkasse KölnBonn
Stichwort: Erdbeben
www.uno-fluechtlingshilfe.de/
DRK
„Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien
https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/
BILD hilft e.V. Ein Herz für Kinder
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Kennwort: Erdbeben Türkei und Syrien
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