Tausende Motorradfahrer waren am Sonntag, 4. Juli 2021 in Leipzig zu einem Protest gegen mögliche Fahrverbote in Deutschland zusammen gekommen. «Wir wollen nicht, dass alle Motorradfahrer wegen einiger schwarzen Schafe über einen Kamm geschert werden», sagte Mitorganisator Sven Leune vom «Runden Tisch Leipzig und Region». Mit Streckenverboten sei niemandem geholfen. «Mein Rasenmäher und meine Kettensäge sind lauter als viele Motorräder. Sollen die am Wochenende auch verboten werden?»
Die Biker trafen sich am Sonntag um 10.30 Uhr auf dem Parkplatz der Neuen Messe und sind dann mit ihren Maschinen zum Augustusplatz gefahren. Dort war um 13.00 Uhr eine Kundgebung geplant. Im vergangenen Sommer hatten rund 16 500 Biker friedlich in Leipzig gegen mögliche Fahrverbote protestiert. Für Sonntag hatten die Veranstalter 10 000 Teilnehmer angemeldet.
«Wir rechnen mit einem entspannten Einsatz», sagte ein Sprecher der Polizei Leipzig. Begleitet würden die Biker von der Leipziger und Zwickauer Verkehrspolizeiinspektion sowie der Bereitschaftspolizei.
Der Bundesrat hatte vor reichlich einem Jahr der Bundesregierung Wochenend-Fahrverbote für besondere Konfliktfälle nahegelegt - also in Gemeinden, in denen die Bürger stark unter Motorradlärm leiden. Zudem soll die Geräuschemission auf einen Wert begrenzt werden, der in etwa dem eines Rasenmähers entspricht.