Tag des offenen Denkmals

Wittenberg bundesweite Eröffnungsstadt

Noch ein gutes halbes Jahr bis zum Tag des offenen Denkmals. Den wird Wittenberg am 12. September 2021 bundesweit eröffnen teilt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit.Unter demMotto: „Sein&Schein in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ wolle man hinter die Fassaden der Lutherstadt blicken. Hinter denen befindensich immer wieder Überraschungen, die der äußere Schein nicht vermuten lässt, heißt es. Während sich im Schloss neben Büroräumen auch eine Forschungsbibliothek verbirgt, umfasst das modern anmutende Stadthaus historische Bausubstanz.

Der Schein trügt gleich doppelt bei der Schlosskirche, im neogotischen Stil versetzt sie den Betrachter in eine längst vergangene Zeit. Denn die Schlosskirche, an der Luther die 95 Thesen angeschlagen haben soll, fiel 1760 einem Brand zum Opfer und wurde 1885-1892 wieder neu errichtet, in einem längst vergangenen Baustil. In ihr befindet sich eine ganz besondere Augentäuschung: eine illusionistische Wandmalerei, die einen täuschend echten Vorhang zeigt.

Ein Meister des Scheins, der Meister der Renaissance Lucas Cranach, hinterließ in einem seiner Wohnhäuser am Markt eine repräsentative Bemalung der Decke, die die Illusion einer grandiosen Kassettendecke erweckte. Seine Werke sind eine reiche Quelle von perfekten malerischen Illusionen, ob in der Architektur oder in der Materialität von Stoffen und Oberflächen.

Das und mehr sollen Besucher dieses Jahr wieder bundesweit in den Denkmälern vor Ortaber auch digital erleben.Angesichts der anhaltenden Pandemie und aufgrund der sehr positiven Erfahrungen 2020 werde es auch dieses Mal ein digitales Programm geben, so die Stiftung. Das ermögliche barrierefreie Denkmalbesuche. Ab August wird das Programm veröffnetlicht.

Derzeit würden verschiedene Konzepte für die Eröffnung erarbeitet. Geplant sind neben Führungen in Denkmalen unter anderem ein Festakt und ein Konzert. Zudem sei eine Freiluftausstellung vorgesehen - Veranstaltungen unter freiem Himmel könnten wegen der Pandemie eine wichtige Rolle spielen, hieß es. Zudem hofften die Veranstalter darauf, dass viele Wittenberger Denkmaleigentümer ihre Türen öffnen wollen.Auch Initiativen und Vereine können sich ab Mittwoch, 17. März 2021bis Ende Mai für die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals anmelden.

Wittenberg hatte sich als Eröffnungsstadt für dieses Jahr beworben. Die Lutherstadt habe durch Bauleistungen aus früheren Zeiten sowie den qualitativ hohen Umgang mit den Bauwerken in der jüngeren Vergangenheit als Eröffnungsstadt überzeugt, so Steffen Skudelny, Vorstand der DeutschenStiftung Denkmalschutz. Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör betonte, wie schön die Beschäftigung mit anderen und positiveren Themen als Corona sei. In den vergangenen Jahren seien etwa 177 Millionen Euro in die Denkmalpflege geflossen, die Stadt habe Auszeichnungen wie den den Deutschen Architekturpreis erhalten. Die Gründe dafür wolle die Lutherstadt zur Eröffnung zeigen.

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