Erzieherin bei Warnstreik in Hannover

Streiks: Auch Kitas schließen Mittwoch

Sechs von sieben städtischen Kitas bleibenam Mittwoch, 21. Oktober 2020 in Magdeburg geschlossen. Nur die Kita Mimmelitt hat geöffnet.

Die Gewerkschaft Verdi hat für Mittwoch im nördlichen Teil Sachsen-Anhalts zu weiteren Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Tarifbeschäftigte, Auszubildende und Praktikanten bei der Landeshauptstadt Magdeburg, dem Eigenbetrieb Kindertagesstätten und der städtischen Abfallwirtschaft seien zum Ausstand aufgerufen, teilte Verdi heute mit. Auch die Heidewasser GmbH und Trinkwasserversorgung Magdeburg sollten sich an dem ganztägigen Warnstreik beteiligen.

Streiks auch in Harz, Halberstadt, Klietz und Burg

Anschließen sollen sich demnach auch Beschäftigte aus dem Landkreis Harz, dem Stadt- und Landschaftspflegebetrieb Halberstadt sowie Zivilbeschäftigte der Bundeswehrstandorte in Klietz und Burg und auch Mitarbeiterinnen der Bundesagentur für Arbeit in Magdeburg.

Mit den Warnstreiks will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst bei den Kommunen und im Bund erhöhen. Die Gewerkschaft und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten ein Plus von 4,8 Prozent für ein Jahr. Löhne und Gehälter sollen dabei mindestens um 150 Euro pro Monat steigen, Azubis sollen 100 Euro mehr bekommen. Zwei Gesprächsrunden brachten kein Ergebnis. An diesem Donnerstag und Freitag soll weiter verhandelt werden.

Weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst auch in Niedersachsen angekündigt

Auch in Niedersachsen seien unter anderem Kitas, die Agentur für Arbeit, Jobcenter und kommunale Bäder von den Warnstreiks betroffen. Gestreikt werde etwa in Braunschweig, Salzgitter, Göttingen, Wolfsburg, Peine, Wolfenbüttel «und voraussichtlich noch weiteren Orten», teilte Verdi Süd-Ost-Niedersachsen mit.

«Unser Ziel ist es nicht, den Bürger*innen das Leben zu erschweren. Wir erwarten ein deutliches Signal an die kommunalen Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde», hieß es. Diese findet Donnerstag und Freitag statt.

Hintergrund der Warnstreiks ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Bund und Kommunen hatten vergangene Woche ein Angebot vorlegt, sind damit aber auf massive Kritik der Gewerkschaften gestoßen. Die Arbeitgeber bieten für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen an.

Die Gewerkschaften fordern bei einer einjährigen Laufzeit ein Lohn- und Gehaltsplus von 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat für Erzieherinnen und Erzieher, Busfahrer, Müllwerker, Rathausmitarbeiter und zahlreiche andere Angestellte.

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