Straßennamen-Kommission in Leipzig

Mitglieder nehmen Arbeit auf

Die wissenschaftliche Beratungskommission zur Straßenbenennung hat jetzt ihre Arbeit aufgenommen. In einer konstituierenden Sitzung wurden den sieben berufenen Expertinnen und Experten erste zu prüfende Straßennamen übergeben, darunter die Jahnallee und die Arndtstraße. Diese Namen werden in der nächsten Sitzung, voraussichtlich im Januar oder Februar 2022, diskutiert.

Der Leipziger Stadtrat hatte im vergangenen Jahr die Bildung einer wissenschaftlichen Kommission beschlossen, die den Rat und die verwaltungsinterne AG Straßennamen beraten soll. Hierbei geht es insbesondere darum, Namen von Straßen und Plätzen hinsichtlich ihrer kolonialen Vergangenheit sowie mit Blick auf mögliche Diskriminierung zu bewerten. Sie kann bei kontroversen Personen oder Sachverhalten eine kritische, aber fachlich fundierte Einordnung liefern.

Der Kommission gehören als ständige Mitglieder an: Prof. Dr. Rose Marie Beck, Professorin für Afrikanistik am Institut für Afrikastudien der Universität Leipzig, der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums, Dr. Anselm Hartinger, Professor Dr. Manfred Hettling, er lehrt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Neuere und Neueste Geschichte sowie Professor Dr. Dirk van Laak, der in Leipzig den Lehrstuhl für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts innehat. Dr. Katarina Ristic, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Global and European Studies Institiute der Universität Leipzig, der Direktor des Leipziger Stadtarchivs, Dr. Michael Ruprecht, sowie Prof. Dr. Susanne Schötz, die Inhaberin der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Institut für Geschichte der Technischen Universität Dresden, vervollständigen die Runde.

Die Kommissionsmitglieder treffen sich künftig etwa vier Mal pro Jahr, sie arbeiten ehrenamtlich und sind damit nicht weisungsgebunden. Anfragen des Rates oder der AG Straßennamen an die Kommission werden vor den Beratungen öffentlich ins Ratsinformationssystem Allris eingestellt. Die Mitglieder sollen in ihren Stellungnahmen möglichst ein klares Votum formulieren. Die Straßenbenennung obliegt jedoch weiter dem Stadtrat.

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