In Hamburg haben Politiker, Angehörige und Weggefährten Abschied von Altkanzler Helmut Schmidt genommen. In der St. Michaelis Kirche versammelten sich 1.800 Gäste zu einem Staatsakt. Zu den Trauergästen gehörten unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck und Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.
Auch tausende Bürger haben dem früheren Bundeskanzler in Hamburg die letzte Ehre erwiesen. Sie säumten die Straßen, als am Montag der Trauerzug vorbeifuhr. Eine Militärkapelle spielte das "Lied vom guten Kameraden", ehe der Bestattungswagen vor der Hauptkirche St. Michaelis losfuhr. Der Wagen sollte im Schritttempo Richtung Friedhof Ohlsdorf fahren, wo der ehemalige Bundeskanzler eingeäschert und im Familiengrab beigesetzt werden soll.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatSchmidt als «Instanz» gewürdigt. "Die Spuren, die er hinterlässt, sind tief" sagte Merkel beim Staatsakt. "HelmutSchmidt wird uns allen fehlen." Schmidt habe sich größten Respekt erworben, sagte Merkel. Sein hohes Ansehen basiere auf seiner Verantwortung und seiner Bereitschaft, sich auch schwierigsten Aufgaben zu stellen. Auch aus der DDR heraus habe sie als gebürtige Hamburgerin das entschlossene Eingreifen Schmidts bei der Sturmflut von 1962 in Hamburg verfolgt.
Der SPD-Politiker war am 10. November im Alter von 96 Jahren in der Hansestadt gestorben.