Kunden der Sparkasse Magdeburg könnten bald zur Kasse gebeten werden. Wer auf seinem privaten Giro- oder Tagesgeldkonto als Einzelperson mehr als 25000 Euro beziehungsweise als Ehepaar mehr als 50000 Euro hat, muss künftig ein sogenanntes Verwahrentgelt bezahlen, wie eine Sprecherin der Bank am Mittwoch, 5. Januar 2022sagte. Betroffene müssen demnach 0,5 Prozent auf die Summe zahlen, die den Freibetrag übersteigt.
Für klassische Sparkonten werden zwar keine Negativzinsen verlangt, für sie gilt künftig aber eine Höchstgrenze von ebenfalls 25000 Euro für Einzelpersonen und 50000 Euro für Ehepaare. Darüber hinaus werden Gelder künftig nicht angenommen. Kunden, die schon mehr auf dem Konto haben, fallen unter den Bestandsschutz.
«Unser oberstes Ziel ist aber natürlich, die Kunden davor zu bewahren und ihnen alternative Anlagemöglichkeiten aufzuzeigen», sagte die Banksprecherin. «Wenn unsere Kunden ihr Geld auf dem Sparbuch oder Girokonto liegen lassen, dann verschenken sie Geld», sagte der Vorstandsvorsitzende Jens Eckhardt laut einer Mitteilung. Gerade auch infolge der Corona-Pandemie sei auch bei den Kunden der Sparkasse eine deutliche Steigerung der Sparquote festzustellen, hieß es weiter. Hinzu komme die vergleichsweise hohe Inflation in der Bundesrepublik.
Geschäftsbanken müssen seit 2014 Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Immer mehr Banken führen daher bundesweit sogenannte Negativzinsen beziehungsweise Verwahrentgelte auch für Privatpersonen ein. Lange waren davon nur Personen mit Vermögen über 100000 Euro betroffen, auch an vielen Bestandskunden von Banken ging die Regelung lange vorbei. Das ändert sich zunehmend.