Ab heute nimmt in Nordsachsen ein selbstfahrender Bus seinen Betrieb auf. Ausgestattet mit Sensoren, Scannern und Kameras wird das Shuttle namens FLASH (FahrerLoses Automatisiertes SHuttle) zwischen dem Bahnhof Rackwitz und dem Schladitzer See unterwegs sein undPlatz für rund 20 Fahrgäste bieten.
Das Projekt war vor rund einem Jahr vorgestellt worden. Seitdem hat das Fahrzeug im sogenannten Applikationsbetrieb auf der rund vier Kilometer langen Strecke im realen Straßenverkehrsraum alle hochautomatisierten Fahrfunktionen erlernt. Gefördert wurde FLASH aus Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes mit 988.000 Euro, die vom Bund für den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren bereitgestellt worden sind.
Trotz Bordcomputer im Heckwird der Bus zunächst mit einem Sicherheitsfahrer unterwegs sein, der bei Bedarf eingreifen kann.Das Shuttle hat 180 PS, kann Tempo 70 erreichen und verfügt über 15 Sitz- und 6 Stehplätze. Zahlreiche Radarsensoren, Laserscanner, Außen- und Innenkameras überwachen den Straßenverkehr und senden permanent Informationen an das Fahrzeug. Zudem ist das Shuttle mit einem hybriden Steuerungskonzept ausgestattet. So kann zwischen automatisiertem und manuellem Betrieb gewechselt werden.
Nach dem Pilotbetrieb mit Fahrgästen ist laut Landrat Kai Emmanuel geplant, dass der selbstfahrende Bus ab Januar 2023 im regulären Linienbetrieb fährt. Langfristig ist vorgesehen, dass mehrere solcher Busse tatsächlich ohne Fahrer auskommen. So möchte Nordsachsen dem Fahrermangel entgegenwirken und auch abgelegene Orte erreichen können.