Schnelle Hilfe bei Notfällen

KATRETTER-App im Anhalt-Bitterfeldkreis

Bei der Rettung von Menschen zählt oft jede Minute. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld startet jetzt das KATRETTER-Helfersystem und aktiviert im Notfall freiwillig registrierte Ersthelfer in der direkten Umgebung des in einer gesundheitlichen Notlage befindlichen Menschen.

„Dieses Projekt ist eine wirkliche Herzenssache von allen Initiatoren. Das Land Sachsen-Anhalt führt die bundesweite Herzinfarkt-Statistik an und auch bei uns im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist das Versorgungsnetz für diese Patientengruppe im Notfall ausbaufähig. Mit dem KATRETTER-Helfersystem wird sich das verbessern“, freut sich Landrat Uwe Schulze.

„Die ersten Gespräche führten wir im Jahr 2014“, erinnert sich Chefarzt Anwar Hanna. Er leitet die Medizinische Klinik I der Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH und erlebt sowohl im Krankenhaus als auch während seiner Einsätze als Notarzt, wie wichtig eine Erstversorgung ist. „Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt pro Minute um 10 Prozent. Zeit ist Herz. Deshalb sollte jeder bei einer bewusstlosen Person mit Kreislaufstillstand eine Wiederbelebung versuchen. Sie machen nur etwas falsch, wenn Sie nichts machen“, sagt Anwar Hanna.


Helfen bis der Notarzt vor Ort ist! Im Juni 2019 ging das KATRETTER-Helfersystem in die Pilotphase. Inzwischen sind rund 50 freiwillige Helfer im System für den Altkreis Bitterfeld registriert. Sie erfüllen die notwendigen Voraussetzungen, das heißt, sie sind mindestens 18 Jahre alt und haben einen 4-Stunden-Kurs als Ersthelfer absolviert.


Die KATRETTER-Alarmierung funktioniert so: Wenn in der Leitstelle ein Notruf eingeht, alarmiert diese den Rettungsdienst und über die KATRETTER-App auch die registrierten Ersthelfer. Über die Ortserfassung der Smartphones werden dabei die Helfer lokalisiert, die zufällig in der Nähe der hilfsbedürftigen Person unterwegs sind. Sie werden über die KATRETTER-App angefragt. Meldet ein verfügbarer Helfer per Buttonklick zurück, dass er übernimmt, lotst ihn KATRETTER zum Einsatzort. Dort beginnt er sofort mit den Erstmaßnahmen und hilft, bis das Rettungsteam eintrifft.

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