Sachsen-Anhalter geben mehr als 130 Waffen zurück

Wer illegalerweise etwas besitzt, muss für gewöhnlich mit Strafe rechnen. Das gilt auch für Waffen. Eine bundesweite Aktion stellte die Rückgabe ein Jahr lang straffrei. VieleSachsen-Anhalter nutzten das auch, um erlaubte Waffen zurückzugeben.

DieSachsen-Anhalter haben eine bundesweite Amnestie genutzt, um 134 Waffen und mehrere tausend Schuss Munition zurückzugeben. Beim überwiegenden Teil handelte es sich um Schusswaffen, von denen mehr als jede Vierte verbotenerweise besessen wurde. Das teilte das Innenministerium am Mittwoch in Magdeburg mit. Damit nutzten dieSachsen-Anhalter die Möglichkeit der straffreien Waffenrückgabe vor allem in der zweiten Hälfte der Aktion. Noch zur Halbzeit im Januar hatten die Behörden einen mageren Rücklauf von 14 Waffen registriert, darunter sechs illegalen.

Frist ist inzwischen abgelaufen

Von Sommer 2017 bis Ende Juni dieses Jahres konnten deutschlandweit illegale Waffen straffrei zurückgegeben werden. Eine ähnliche Aktion gab es bereits im Jahr 2009 als Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden. Damals sammelten die Behörden knapp 50 Waffen, für die eine Erlaubnis benötigt wird. Die Hälfte von ihnen stammten aus illegalem Besitz. Ein Sprecher des Landeskriminalamts hatte zur Halbzeit erklärt, die Amnestieregelung solle vor allem Menschen erreichen, die illegale Waffen geerbt oder gefunden hätten.

Es wurden insgesamt 37 verbotenerweise besessene Schusswaffen zurückgegeben und damit etwas mehr als noch 2009. Der Großteil der abgelieferten Objekte entfiel aber auf legale Waffen.

Polizei und Behörden registrierten 39 Flinten und Gewehre, darunter acht ohne Erlaubnis. Zudem wurden 90 sogenannte Kurzwaffen wie Pistolen, Revolver oder Luftdruckwaffen, zurückgegeben - davon kamen 29 aus illegalem Besitz. Auch für zwei der fünf zurückgegebenen Hieb- und Stichwaffen hatten die Besitzer keine Erlaubnis. Von den knapp 3650 Schuss Munition hätte etwas mehr als die Hälfte nicht bei dem Besitzer sein dürfen, der sie zurückgab.

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) erklärte: «Jede illegale Schusswaffe, die nicht mehr im Umlauf ist, ist ein Gewinn für unsere Sicherheit. Sie dafür straffrei zeitlich begrenzt bei den Behörden für dieses Plus an Sicherheit abgeben zu können, ist nur folgerichtig.»

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