Sachsen-Anhalt lockert Corona-Regeln

2G-Regel im Einzelhandel ab sofort ausgesetzt

Sachsen-Anhalt will die Corona-Maßnahmen ab Freitag, 18. Februarstufenweise lockern. Das Kabinett habe sich einstimmig darauf verständigt, die ersten Schritte zum frühestmöglichen Zeitpunkt umzusetzen, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloffam Donnerstag, 17. Februar in Magdeburg. Demnach soll die 2G-Regel im Einzelhandel fallen. Die Geschäfte sollen wieder für alle zugänglich sein - unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus. Die Maskenpflicht soll aber bestehen bleiben. Auch für einige Kultureinrichtungen wie Museen, Bibliotheken und Gedenkstätten entfällt die 2G-Pflicht künftig. Stattdessen soll dort das 3G-Modell gelten.

Die Kontaktbeschränkungen werden zudem gelockert: Bislang durften sich ungeimpfte und nicht genesene Angehörige eines Haushalts mit bis zu zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Künftig gilt für Treffen, an denen Ungeimpfte oder nicht Genesene teilnehmen, eine Obergrenze von zehn Personen. Die Empfehlung für eine Einschränkung der Kontakte für Geimpfte und Genesene entfällt ab Freitag.

Die entsprechenden Änderungen sollen am Freitag in Kraft treten und bis zum Freitag, 4. März gelten. Dann sollen weitere Lockerungsschritte in Anlehnung an die Bund-Länder-Beschlüsse vom Mittwochfolgen.

Kein G statt 2G -Einzelhandel in Sachsen-Anhalt erleichtert

Der Einzelhandel in Sachsen-Anhalt hat mit Erleichterung auf das angekündigte Ende der Corona-Kontrollen beim Einkaufen reagiert. Dass ab Freitag wieder alle Menschen unabhängig von ihrem Corona-Status wieder in die Geschäfte gehen könnten, löse eine «ganz wichtige Umsatzbremse», sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Sachsen-Anhalt, Knut Bernsen, nach der Bekanntgabe. Besonders erfreulich sei, dass die Änderung so kurzfristig nach der bundesweiten Ankündigung am Mittwoch im Land umgesetzt werde.

Unter der 2G-Regelung (geimpft oder genesen) hätten Kontrollpflichten einen enormen zeitlichen, personellen und monetären Aufwand verursacht, so Bernsen. Nun müsse keiner mehr in der Schlange anstehen und Händler könnten sich auf ihren eigentlichen Job, das Verkaufen, konzentrieren.

«Natürlich darf man den Herbst nicht ganz außer Augen verlieren», sagte Bernsen. Der Verband spreche sich für eine allgemeine Impfpflicht aus. «Aber ganz wichtig ist jetzt erst einmal, dass wir endlich auch die Chance haben, mit den funktionierenden Hygienekonzepten die Kunden wieder vom stationären Handel zu überzeugen.» Im Zuge der Corona-Pandemie seien viele Kunden auf Online-Angebote umgestiegen. Diese Kunden wolle man nun wieder erreichen.

Anders als etwa das Nachbarbundesland Thüringen, das bereits Anfang Februar auch ungeimpften Getesteten wieder den Zutritt gestattete, hatte Sachsen-Anhalt bis zuletzt an der 2G-Regel im Einzelhandel festgehalten. Mit dem Wegfall jeglicher G-Regelungen hoffe man auf eine deutliche Verbesserung der Lage im Handel, sagte Bernsen. In Niedersachsen, wo schon vor einiger Zeit die G-Regelungen gekippt wurden, hätten sich die Umsätze nur mit Regeln wie Abstand halten oder Maske tragen besser entwickelt.

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