MP Dr. Reiner Haseloff

Dringlicher Appell: Auf private Feiern verzichten!

Sachsen-Anhalt: Effekte erzielt, Ziel noch lange nicht erreicht

Bund und Länder haben bei ihren Beratungen keine neuen Beschlüsse gefasst. Es sei um eine Zwischenbilanz gegangen, bekräftigte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff auf der Pressekonferenz nach dem Treffen.

Er bekräftigte noch einmal den dringlichen Appell, alle unnötigen Kontakte zu vermeiden und auf private Feiern zu verzichten.

Besonders gefährdete Menschen sollen mit günstigen FFP2-Masken versorgt werden, sie sollen ab Dezember 15 Masken für die kommenden Wochen und Monate bekommen. Genaueres wird noch im Bundesgesundheitsministerium beraten.

Einig waren sich die Bundesländer, dass der Schulbetrieb aufrecht bleibt. Es sei eine leichte Erhöhung der Infektionszahlen an Schulen zu bemerken, aber Schulen seien keine Infektionstreiber.

Bezüglich der 7-Tage-Inzidenz habe Sachsen-Anhalt eine starke Deckelung des Anstieges erreicht, aber noch keine negative Entwicklung.

Das nächste Treffen soll am 25. November stattfinden, auf welchem dann auch über Entscheidungen gesprochen werden soll.

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Das hatte der Bund vorgeschlagen:

  • KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN: Der Aufenthalt in der Öffentlichkeit soll nur mit den Angehörigen des eigenen und maximal zwei Personen eines weiteren Hausstandes gestattet sein. Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen seien "angesichts der ernsten Lage in unserem Land inakzeptabel".
  • PRIVATE TREFFEN: Zur Senkung der Gefahr sollen Kinder und Jugendliche angehalten werden, sich nur noch mit einem festen Freund in der Freizeit zu treffen. Auch private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten sich generell nur noch auf einen festen weiteren Hausstand beschränken. Auf private Feiern solle zunächst bis zum Weihnachtsfest ganz verzichtet werden.
  • QUARANTÄNE: Bei Erkältungssymptomen, insbesondere bei Husten und Schnupfen, soll sich unmittelbar nach Hause in Quarantäne begeben werden. Dort sollen fünf bis sieben Tage bis zum Abklingen der Symptome verblieben werden. Krankschreibung soll telefonisch durch den Hausarzt erfolgen zunächst ohne Präsenzbesuch in der Praxis.In Absprache mit dem Arzt werde auch geklärt, ob ein Corona-Test erforderlich sei.
  • SCHUTZ VON RISIKOGRUPPEN: Besonders gefährdete Menschen wie Alte, Kranke oder Personen mit Vorerkrankungen sollen von Dezember an vergünstigte FFP2-Masken erhalten. Der Bund werde für diese Bevölkerungsgruppe die Abgabe von je 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung ermöglichen. Besuche bei besonders gefährdeten Menschen nur, wenn alle Familienmitglieder frei von Symptomen seien und sich seit einer Woche in keine Risikosituationen begeben hätten.
  • IMPFZENTREN: Die Länder sind gehalten, ihre Impfzentren und -strukturen ab dem 15. Dezember so vorzuhalten, dass eine kurzfristige Inbetriebnahme möglich ist. Bis Ende November sollen die Länder dem Bund mitteilen, wie viel Impfungen sie am Tag planen.
  • NACHVERFOLGUNG VON INFEKTIONEN: Da eine vollständige Nachverfolgung von Kontakten oft nicht möglich ist, sollen bei Ausbruchsgeschehen in einem bestimmten Cluster wie einer Schule oder einem Unternehmen die Maßnahmen wie eine Quarantäne auch ohne positives Testergebnis angewendet werden.
  • GESUNDHEITSÄMTER: Bis Ende des Jahres sollen die neuen digitalen Werkzeuge zur Erfassung der Infektionen in den Behörden deutlich stärker genutzt werden. Zudem soll die Corona-Warn-App fortwährend verbessert und mit neuen Funktionen angeboten werden.

Bis zur nächsten Woche sollen die Länder einen Vorschlag unterbreiten, wie das Ansteckungsrisiko im Schulbereich weiter reduziert werden kann.

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