Der digitale Impfnachweis soll kommen, und zwar spätestens Ende Juni, also pünktlich zum Beginn der Sommerferien. Darauf haben sich die 27 EU-Mitgliedsstaaten nun verständigt. Das Zertifikat soll laut EU-Justizkommissar Reynders kostenfrei sein und auf Papier oder digital ausgestellt werden. Zudem soll es EU-weit eingesetzt werden können.
Alle Informationen zum digitalen Impfnachweis findet Ihr unten.
Das "DigitaleGrüneZertifikat" soll Corona-Impfungen, Testergebnisse und überstandene Covid-19 Infektionen dokumentieren. Zentraler Punkt ist ein QR-Code, der die Sicherheit und Echtheit des Zertifikats garantieren soll. Der Nachweis soll sowohl digital als auch in Papierform verfügbar sein. Jeder soll ihn kostenlos bekommen under soll ebenfalls EU-weit einsetzbar sein.
Die EU möchte Fälschungen vorbeugen. Der zum Beispiel in Deutschland handschriftlich geführte gelbe Impfpass ist nicht fälschungssicher. Die Europäische Union befürchtet aber Fälschungen, vor allem dann, wenn Geimpfte mehr Freiheiten bekommen sollten als Nicht-Geimpfte, etwa beim Reisen. Der digitale Pass sollklar erkennen lassen, wer geimpft ist und wer nicht. Durch modernsteSicherungs- und Verschlüsselungstechnologiesoll der Datenschutz gewährleistetwerden. Die Daten werden so lediglich lokal auf dem eigenen Handy gespeichert. Ein Impfregister ist nicht vorgesehen.
Zusätzlichzum kleinen weißen Aufkleber im gelben Impfheft gibt esein digitales Zertifikat als QR-Code, entweder als digitale Version auf dem Handy oder in ausgedruckter Papierform. Der Nachweis soll laut Bundesgesundheitsministerium vorerst nur für Covid-19-Impfungen gelten. Erst mit der geplanten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ab 2022 soll der gelbe Impfausweis ersetzt werden.
Neben dendigitalen Voraussetzungenfehltes den EU-Mitgliedsstaaten auchan verbindlichen und einheitlichen Regelnfür den digitalen Impfpass. Das heißt: Was ist wo und wie möglich, wenn ich geimpft oder getestet bin? Jedes Land könnte das theoretisch einzeln entscheiden. Zudem gibt es Bedenken beim Datenschutz, da hier mit sensiblen personenbezogenen Daten gearbeitet werden soll.
Griechenland hattrotz des fehlenden Nachweisesbereits angekündigt, geimpften und getesteten Personen die Einreise zu gewähren. Ab 14. Mai sollen touristische Reisen in das Urlaubsland wieder möglich sein. Wie die Nachweise für Impfungen aussehen müssen, ist bislang noch unklar. Auch andere Staaten haben bereits angekündigt, touristische Reisen unter bestimmten Voraussetzungenwieder zulassen zu wollen.
Die Ständige Impfkommission warnt vor einer schnellen Einführung eines digitalen Impfpasses. Sie befürchtet, dass Geimpfte bevorzugt werden könnten, obwohl noch nicht allen Menschen ein Impfangebot gemacht wurde. Zudem warnt die WHO, dass nach wie vor nicht klar sei, ob geimpfte Personen das Virus weiter übertragen können und wie lange eine Impfung wirksam ist.
Auch in Deutschland soll das "Grüne Zertifikat" eingeführt werden. Das System wird von IBM, Ubrich, Govdigital und Bechtle in Zusammenarbeit entwickelt und ist als Open-Source-Projekt angelegt. Das heißt, der Quellcode ist öffentlich und kann in jedeApp eingebaut werden, beispielsweise in die Corona-Warn-App oder in die Luca-App. Für Menschen, die bereits geimpft worden sind, prüft die Bundesregierung derzeit Möglichkeiten, das Zertifikat nachträglich ausstellen zu können.
Welche Rechte und Freiheitendas grüne Zertifikat in Deutschland ermöglicht, ist bislang noch nicht klar.
In Israel gibt es bereits einen digitalen Impfpass. Der grüne Pass lässt mehr Freiheiten für Menschen mit Corona-Impfung zu. Etwas Fitnessstudio-Besuche werden so für manchewieder möglich. Israel Impfkampagne gilt als Vorbild. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist bereits vollständig geimpft.