Peter Maffay stellte uns am 10. November sein neues Tabaluga Album vor und beantwortete uns jeden Menge Fragen dazu.
Peter Maffay, Tabaluga - Best of, „Es lebe die Freundschaft“, das 17. Nummer 1 Album in Folge. Das hat schon bei 16 kein Mensch außer dir geschafft, weltweit wohlgemerkt. Was ist das für ein Gefühl?
Darf ich ein bisschen mich gewöhnlich ausdrücken?
Ja.
Es ist einfach nur geil, ja es ist einfach eine so schöne Bestätigung für alle von uns, ich hab ja sehr viele Kumpels, Freunde und Team um mich herum, Leute die alle für Tabaluga tätig sind, in welcher Form auch immer und für die ist es eine fantastische Motivation. Wir sind glücklich dass es wieder geklappt hat.
The Best of, das steht für sich, es sind aber 5 neue Songs drauf, auf dem Album.
Die Idee war in der Tat: ein Album zu machen, welches ein klein wenig den Werdegang von Tabaluga wiederspiegelt, eine Zusammenfassung. Wir wollten das aber in Form einer neuen Geschichte machen und haben die alten Songs da eingebunden, in eine Geschichte die sich um Freundschaft dreht. Und die neuen Songs die führen uns, wenn man so will, oder wenn Du so willst in die jetzige Zeit.
Auch ein Best of musikalischer Gäste?
Ja. Weil mit dieser Rückschau verbunden war auch eine etwas kühne Idee, mal zu gucken wer in unserem musikalischen Umfeld, sprich bei meinen Kollegen, eine Affinität zu Tabaluga hat. Und da gibt es eine ganze Reihe, die damit aufgewachsen sind, das ist sehr, sehr charmant zu beobachten, wenn Tim Bendzko kommt und sagt: „Meine Mama hat mich mit Tabaluga infiziert und deswegen mach ich das“. Deswegen sind auch so unterschiedliche Leute drauf, wie Samy Deluxe oder Jan Delay oder Johannes Oerding. Aber es geht dann weiter: Bully Herbig ist dabei, Otto ist dabei, Udo Lindenberg ist dabei, also wirklich alles was man sich wünschen kann und das freut uns sehr.
Helene Fischer ist auch mit dabei.
Helene ist dabei, natürlich, wie konnt ich sie vergessen.
Jeder Interpret hat irgendwo auf jedem Album auch sein ganz persönliches Lieblingsstück.
„Ich wollte nie erwachsen sein“, Volker, war immer die Klammer, die philosophische Klammer von Tabaluga, als wir Tabaluga anfingen zu gestalten haben wir uns gesagt: „ Warum machen wir das und für wen machen wir das?“. Und Fritz Rau, mein großer Freund und Mentor, der sagt immer: „Wir machen das für Kinder und für solche, die es geblieben sind. Und wir würden gut daran tun uns eine gewisse Portion an Kindlichkeit zu bewahren weil das einfach so eine wunderschöne Qualität ist.“ Dem sind wir gefolgt, und dann gab es eben diese Geschichte, in deren Verlauf es ging um das Erlangen der Vernunft, die Schildkröte Nessaja auftaucht und sagt: „ Ich bin die Vernünftigste von allen, ich lebe am längsten, Tabaluga behalte dir diese Kindlichkeit und werde wenn es geht nie wirklich erwachsen.“ Das sind wir auch nicht geworden denk ich, alle die mit Tabaluga zu tun haben, sind irgendwo Kindsköpfe und steigen gerne in den Sandkasten, das ist so geblieben. Das ist der eine Song, der zweite Song heißt „ Ich fühl wie Du“ und ist einfach ein Liebeslied. Ich weiß dass ich Dir aus dem Herzen spreche.
Ja, total.
Das geht mir aber genauso es ist einfach ein Song, der in mir sehr viel bewegt und Helene singt ihn einfach wunderschön.
Tabaluga, als Bühnenshow startet denn wann?
Also die Tour ist ja schon im Verkauf, seit einem Monat ungefähr, wir werden nächsten Herbst, Oktober, November damit rausgehen. Die Zeit bis dahin, das hat schon begonnen, laufen Vorbereitungen, wir müssen die Bühnen konzipieren, das Licht, wir müssen die Leute zusammenholen, die in dieser Show zu sehen sein werden, das ist ja das große Abenteuer, dass man zu tun hat mit Choreographen, mit Tänzern, Tänzerinnen, Kostümen es ist eine eigene Welt, im Grunde genommen, die entsteht jetzt schon langsam wieder. Es gibt ein Studio in Heidelberg, indem wir, wenn Du so willst, maßstabsgetreu ein Modell aufbauen werden und an diesem Modell spielen. Das ist wie Märklin und Eisenbahn, da sitzen wir dann und programmieren zum Beispiel die ganzen Lichtkonzepte und so weiter dort, die werden dann einfach auf eine große Bühne übertragen. Wir spielen mit kleinen Puppen, wir stellen die auf, da gibt es also noch einen kleineren Peter als im Originalen und den platzieren wir und die Band und so weiter und machen daraus Szenen und ein Drehbuch und dieses Drehbuch, das ist dann die Grundlage für die Show.
Hast Du trotzdem da auch noch die Möglichkeit zu sagen: „So hab ich da nicht gemeint“?
Also ich bin ja ein sturer Bock. Ohne mich läuft da nichts und das nicht aus Überheblichkeit, sondern ich muss meine Birne dafür hinhalten, was da passiert, das mach ich gerne aber dann muss ich auch dahinterstehen und deswegen. Wir haben eine klare Geschichte, die sehr schön ist, um Freundschaft sich zu bewegen ist sehr sinnvoll. Das werden wir glaub ich gut kommunizieren können, wir merken das ja auch an der Resonanz jetzt mit dem Album, wir liegen glaub ich nicht so verkehrt mit dieser Thematik. Auf der Bühne wird die noch viel emotionaler werden. Ich bin eigentlich und darauf freu ich mich in allen Arbeitsvorgängen komplett eingebunden und das Veto, wenn ich das mal so sagen darf liegt bei mir.
Tabaluga, das ist nicht nur Musik, das ist nicht nur Show für die Bühne, Tabaluga ist eine Institution und die Peter Maffay Stiftung. Erklär uns bitte nochmal, was Du machst.
Also begonnen hat ja das Ganze mit Geschichten, eigentlich mit einer, „Die Reise zur Vernunft“, ich hab das vorhin schon erwähnt. Und niemand von uns hat sich vorstellen können, dass die Reise irgendwann mal ins Jahr 2015 führen würde, in einem Jahr in dem Tabaluga uns mehr bestimmt als jemals zuvor. Warum? Aus diesen Geschichten, aus der Kommunikation der Werte, die in den Geschichten drinstecken, aus dieser Absicht das zu tun ist eine Stiftung entstanden für traumatisierte Kinder. Wenn Du so willst ist die Stiftung die praktische Umsetzung der Philosophie von Tabaluga. Alles was Tabaluga kennzeichnet, sämtliche Kriterien, sämtliche Eigenschaften und so weiter werden in der Stiftung gelebt, also: Respekt im Umgang miteinander, gleiche Augenhöhe, Empathie, Freundschaft, alles was mit Freundschaft zusammenhängt, ökologisches Bewusstsein, Natur, all diese Dinge werden in der Stiftung gelebt. 1200 Kinder die uns jedes Jahr besuchen, in drei Einrichtungen, eine in Spanien, eine in Deutschland, eine in Rumänien und ein Paar Partner, die ähnliches tun mit denen wir auch noch verzahnt sind, das heißt dort erhöht sich eigentlich die Kapazität an Kindern. Du kannst dir vorstellen das ist immer noch ein Tropfen auf den heißen Stein und wir wissen, dass wir da nicht so wahnsinnig bewegen, aber trotzdem sind es viele kleine Seelen die bei uns stattfinden. Das ist die übergeordnete Aufgabe geworden in den ganzen Jahren und jetzt inzwischen viel wichtiger, im Grunde genommen, als alles was ich sonst mache. Es ist das Dach und die Musik wenn ich mal mit Rock and Roll irgendwie unterwegs bin, wie mit dem vorletzten Album, dann ist das eigentlich eine Unterabteilung, ich mach das immer noch natürlich gerne, aber es ist eingebettet in dieses gesamte Konzept und das ist eigentlich die Stiftung.
Ist das dein Leben?
Das ist mein Leben, absolut. Das fängst Du nicht an am Montag und hörst am Dienstag auf. Ich bin wirklich glücklich, dass ich rechts und links Partner habe, die wirklich freiwillig seit 15 Jahren dabei sind, ihre ganze Energie und Zeit investieren, ohne deren Hilfe würde da auch nichts gehen, da sind sehr viele dabei die viel kompetenter sind als ich und ihre Kompetenz einbringen und diese Synergien zugunsten der Kinder, das macht Sinn.
„Tue Gutes und dir wird Gutes wiederfahren“, ist Dir das schon mal passiert?
Ich glaub daran, aber das ist kein Geschäft, ich glaub wirklich daran dass das automatisch passiert, ich meine wenn Du jemanden anlächelst, dann ist die Reaktion wahrscheinlich die, dass er dich zurücklächelt, ja, wenn Du ihn grimmig anguckst dann passiert ähnliches, also so wie man in den Wald reinschreit, so kommt es wahrscheinlich auch raus.