Niedersachsen-Derby endet Unentschieden 2:2

Klasse Partie mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Es ist die Mutter aller Derbys – zum ersten Mal spielten Eintracht Braunschweig und Hannover 96 schon im Jahre 1900 gegen einander. Eintracht Coach Torsten Lieberknecht sprach im Vorfeld von der „knisternden Spannung“ und einem Derby, das „elektrisiert“. Nach der Partie stellten beide Trainer fest – „das war ein richtiges Derby – nicht so, wie manches andere...“ Auch wenn es Uentschieden endete – oder vielleicht genau deshalb. Dass Hannover endlich das Derby gewinnen wollte, spürten die Fans von der ersten Minute des Spiels an – „eine der besten Mannschaften der zweiten Liga“ (Lieberknecht) spielte gegen die blau-gelbe-Wand, versuchte Eintracht unter Druck zu setzen – viel Erfolg hatten die „Roten“ damit nicht. Die Löwen standen gut, ließen die 96-Stürmer nicht in die Box und konterten blitzschnell. Nach 10 Minuten übernahmen die Braunschweiger immer mehr Spielanteile und kamen immer wieder zu Chancen, aber noch ohne große Torgefahr. In der 17. Minute wars dann soweit: Nach einer Ecke ballerte Kumbela Richtung Tor, der Ball flog auf Reichel zu, der einen sehenswerten Seitfallzieher auspackte und zur verdienten Führung einschob. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Fouls. Besonders Hannover fiel dabei uanangenehm auf und hatte Glück, dass der Schiedsrichter Zwayer die Partie nicht früh durch Karten zerpfeifen wollte. In der 36. Minute nutze Hernandez eine mißglückte Abwehr von Harnik - schob eiskalt zum 2:0 ein. Zwei Minuten später die Löwen im Pech. Harnik bügelte sein Missgeschick aus, versuchte es aus 14 Metern – und profitierte von einem anderen Missgeschick. Sein Schuss traf Saulo Decarli so unglücklich, dass der Ball die Richtung änderte und unhaltbar im Netz landete. Das 2:1 kurz vor der Halbzeit! Die Löwen ließen sich zwar nicht schocken – drei Mal setzten die Blau-Gelben noch schnelle Konter – jedesmal entschied das Schiedsrichterteam auf Abseits. Zur Halbzeit musste Schönfeld verletzt aufgeben, Boland kam. Wie erwartet, legte Hannover wieder den Vorwärtsgang ein. Nach dem Eigentor war die Hoffnung auf den Derbysieg wieder gestiegen. Eintracht machte hinten dicht – und lauerte. In der 60. Minute hätte Kumbela die Partie vorzeitig entscheiden können. Khelifi servierte eine Maßflanke in die Tiefe auf Hernandez – der marschierte auf den Kasten von Hannover zu, legte perfekt auf den freistehenden Kumbela, der aus kurzer Distanz die Mustervorlage noch am Tor vorbeisemmelte. „Ärgerlich“, resumierte der sonst so treffsichere Stürmer nach der Partie. Nur eine Minute später setze sich Omladic auf dem Flügel durch, servierte eine Maßflanke wieder auf Kumbela, der Kopfball segelte Millimeter zu hoch an die Latte. Der Sturmlauf machte aber auch Räume frei, die die Gäste auch nutzen konnten. Kenan Karanan bekam den Ball an der Strafraumgrenzen und setze das Leder freistehend ins obere Eck zum 2:2 Ausgleich (66.). Omladic versuchte den Frust zu vermeiden, setzte gleich einen Konter, den Tschauner entschärfen konnte. 96 nutzte die aufkommende Verunsicherung aus, agierte gegen die Angriffsversuche der Löwen mit massiven Fouls und warf alles nach vorne. Torsten Lieberknecht brachte mit Nyman einen frischen Stürmer, 96 Coach Stendel wechselte den rot-bedrohten Felipe gegen Fossum. Eintracht war der Schock nach dem Ausgleichstor anzumerken, die Erinnerungen an das verlorene Spiel in Dresden nach gut 70 Minute Dominanz war wohl noch zu frisch. Mehr und mehr zog sich die Mannschaft zurück, Vorstöße aus der Abwehr wurden selten. Aber dieses Mal hatten die Blau-Gelben Glück – Sauer bekam im Strafraum eine Hereingabe an die Hand, aber Schiri Zwayer pfiff nicht (75.). In der Schlußoffensive scheiterte Harnik noch zweimal an Fejcic, dann wars vollbracht – 2:2. Eintracht hatte versäumt vorzeitig das Spiel zu entscheiden und damit Hannover stark gemacht, die so nahe am Sieg waren, wie schon lange nicht im Tradionsderby. Am Ende konnten aber wohl beide Mannschaften mit dem Unentschieden zufrieden sein. Aufstellungen: Eintracht: Jasmin Fejzic, Saulo Decarli, Gustav Valsvik, Quirin Moll, Domi Kumbela, Nic Omladic, Ken Reichel, Patrick Schönfeld (46. Boland), Salim Khelifi (77. Nyman), Onel Hernandez, Marcel Coreia (C. 58. Sauer) Marcel Engelhardt, Joseph Baffo, Julius Biada, Mirko Boland, Christoffer Nyman, Maximilian Sauer, Niko Kijewski. Trainer: Torsten Lieberknecht / Darius Scholtysik Schiedsrichter: Felix Zwayer, Norbert Grudzinski, Marco Achmüller, Oliver Lossius. Hannover 96: Philipp Tschauner, Stefan Strandberg, Salif Sane, Marvon Bakalorz, Edgar Prib (46. Albormoz), Artur Sobiech, Felix Klaus, Martin Harnik (92. Füllkrug), Felipe Trevizan Martins (78. Fossum), Kenan Karaman, Waldemar Anton. Samuel Sahin-Radlinger, Mirko Alborrnoz, Manuel Schmiedebach, Sebastian Maier, Iver Fossum, Niclas Füllkrug, Noah Joel Sarenren Bazee. Trainer: Daniel Stendel, Markus Gellhaus. Trainerstimmen von Torsten Lieberknecht, Daniel Stendel sowie von Spielern:
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