Nach drei Randalenächten in Folge will sich Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD)schnellstmöglich mit dem Leipziger Polizeipräsidenten treffen. In dem Gespräch mit Polizeichef Torsten Schultze solle es um eine Auswertung der Geschehnisse, aber um auch Konsequenzen für die Zukunft gehen, erklärte Stadtsprecher Matthias Hasberg.
Leipzig könnte schon am nächsten Wochenende neue Unruhe bevorstehen. Für Samstag wird in linksradikalen Kreisen zu einer Demonstration im Leipziger Osten aufgerufen. Sie trägt das Motto «Storm the fortress - Break all borders!». Mitte September hätte eigentlich der EU-China-Gipfel in der Stadt veranstaltet werden sollen. Er wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Linke rufen dennoch zu «kritischen Aktionstagen» auf.
Am Donnerstag, Freitag und Samstag hatte es in Leipzig linksextreme Ausschreitungen gegeben. Bei drei Demos, von denen zwei nicht angemeldet waren, griffen Vermummte die Polizei an. Sie warfen Steine, Flaschen und Böller auf die Einsatzkräfte. Insgesamt elf Beamte wurden nach Polizeiangaben leicht verletzt. Zudem wurden Polizeiautos beschädigt, eine Straßenbahn wurde gestoppt und mit Graffiti beschmiert. Ausgangspunkt der Randale waren Hausbesetzungen, die von der Polizei beendet worden waren.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU)kündigte ein hartes Vorgehen an. «Wir sprechen da eine eindeutige Sprache: Diesen Leuten muss das Handwerk gelegt werden», sagte der Regierungschef. Die Mehrheit der Leipzigerinnen und Leipziger lehne die Gewalt ab. «Es ist wichtig, dass wir hier Hand in Hand mit der Stadt Leipzig agieren. Das tun wir auch. Polizei, Justiz, Stadtverwaltung - wir sagen diesen Menschen den Kampf an».