Moorbrand wird zum Katastrophenfall

Im Kampf gegen denMoorbrandauf einem Testgelände der Bundeswehr bei Meppen haben Behörden den Katastrophenfall ausgerufen. Der Landkreis Emsland erwog am Freitag eine Evakuierung der Gemeinden Groß Stavern und Klein Stavern mit rund 1000 Einwohnern. «Mit den Wetterbedingungen, die jetzt auf uns zukommen, ist es möglich, dass der Brand von den Winden angefacht werden kann», sagte der Leiter des Krisenstabes im niedersächsischen Innenministerium, Hanko Thies. Im schlimmsten Fall müssen weitere Orte evakuiert werden.

Der großflächigeMoorbrandwar vor mehr als zwei Wochen infolge von Raketentests der Bundeswehr ausgebrochen. Der Rauch zog zeitweise zu Gegenden, die mehr als 100 Kilometer vom Brandort entfernt liegen. Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums hattedas Feuer vorübergehend zu höheren Feinstaubwerten etwa in Süd-Oldenburg geführt.

Die Bekämpfung eines Moorbrandes ist besonders schwierig, weil der Brand sich nicht von oben nach unten ausdehnt, sondern auch unter der Oberfläche wüten kann. An Stellen, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind, kann es unter der Oberfläche zu Brandherden kommen. Dass es bei Meppen überhaupt zu einem derart hartnäckigen Brand kommen konnte, hängt nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde damit zusammen, dass es sich um ein entwässertes Moor handelt. Dazu kommt, dass nach dem heißen und trockenen Sommer die oberen Torfschichten vollkommen ausgetrocknet sind.

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