Der Sächsische Müllerbund hat gemeinsam mit den Bäckern im Freistaat eine Initiative zur Vermarktung von Mehl aus der Region gestartet. Unter dem Titel «Bestes Mehl aus der Nachbarschaft» solle die Verbindung von regionalen Bauern, Müllern und Bäckern ins Bewusstsein der Verbraucher gerückt werden, sagte der Vorsitzende des Müllerbundes in Sachsen, Thomas Rolle, am Freitag in Leipzig. Die Mühlen im Freistaat verarbeiteten fast ausschließlich Getreide sächsischer Bauern. «Die Handwerksmühlen sind damit das regionale Bindeglied zwischen Feld und Teller.»
«Wir stellen mit Begeisterung fest, dass regionale Produkte wieder verstärkt nachfragt werden», sagte Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt. Die Initiative sei ein Ausrufezeichen, um zu zeigen, dass das regionale Handwerk wichtig sei. Überdies werde durch die Verwendung regionaler Erzeugnisse der Transportaufwand und somit der Kohlendioxid-Fußabdruck der Rohstoffe gesenkt. «Nachhaltigkeit ist ein Begriff, den wir nicht nur auf Papier drucken sollten, sondern auch leben», unterstrich Schmidt.
Nach Angaben von Roland Ermer, Landesobermeister der Bäckerinnung Saxonia, beziehen viele sächsische Bäcker ihr Mehl aus einheimischen Mühlen. «Von der Initiative erhoffen wir uns ein noch stärkeres Bewusstsein für regionale Produkte und die Herkunft der Rohstoffe.» In Sachsen gibt es rund 1000 Bäcker, von denen 600 in der Innung organisiert sind. Etwa 90 Prozent von ihnen hätten sich der Initiative angeschlossen, sagte Rolle.
Zu deren Auftakt wurde die Bäcker- und Konditormeisterin Jana Wentzlaff aus Mügeln (Landkreis Nordsachsen) für ein Roggenmischbrot nach einem Rezept mit sächsischem Mehl mit dem Preis «Goldener Mehlsack» ausgezeichnet. Sie setzte sich gegen Erik Hüttig aus Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) durch. Neben Minister Schmidt, Roland Ermer und Thomas Rolle gehörte auch Brotsommelier Chris Jentzsch der Jury an. Er sieht die Initiative als Möglichkeit, Vertrauen beim Endverbraucher zu schaffen.