Leistungssport Handball für Mädchen nur noch an Sportschulen in Halle

Ab dem nächsten Schuljahr gibt es in Magdeburgs Sportschulen den Leistungssport Handball nicht mehr für Mädchen ab der siebten Klasse. Handball als Leistungssport ist in Sachsen-Anhalt für Mädchen dann nur noch in Halle möglich – so die Entscheidung des Landesfachverbands.

Die Eltern der betroffenen Mädchen und der Handballsportverein Magdeburg fühlen sich bei der Entscheidung übergangen und haben deswegen gestern Abend zu einer Gesprächsrunde geladen.

Rund 150 Eltern, Vereinsmitglieder und Schülerinnen warenvor Ort. Ihren Fragen stellte sich Torsten Kunke, Sportvorstand beim Landessportbund Sachsen-Anhalt. Er betonte, die Abschaffung des Standorts für Mädchen in Magdeburg sei keine Frage der Gleichberechtigung, sondern des Geldes

„Das ist eine ganz nüchterne Analyse. Wir können uns nicht mehr an beiden Standorten alles leisten. Bestimmte Sportarten mussten sich für eine Zentrierung entscheiden – das hat Handball getan. Männlich muss in Magdeburg Leistungssportkarriere betreiben und mit der Neuerung weiblich eben künftig in Halle“

Kunke verwies darauf, dass die Entscheidung nicht beim Landessportbund, sondern beim Landesfachverband Handball läge. Harry Jahns, Vorstandsmitglied vom Handballsportverein Magdeburg war da allerdings anderer Meinung

„Man schiebt sich, dass immerhin wer verantwortlich ist. Es war schon ein richtiger da, er kann schon was bewegen. Wir hoffen, dass es nächste Runden gibt und da werden wir sehen, inwieweit wir für die Mädchen noch was machen können.“

Die Schülerinnen und ihre Eltern sind gestern Abend zwar ihre Fragen losgeworden, waren mit den vagen Antworten jedoch alles andere als zufrieden.

„Es ist immer noch Ungewissheit, wie es mit unseren Kindern weitergeht.“

„Ich finde es trotzdem blöd, dass nur die Jungs gefördert werden und nicht die Mädchen.“

„Das Problem ist, dass die wirklich Verantwortlichen gar nicht da waren.“

Torsten Kunke verwies deswegen nochmals auf den Landesfachverband Handball

„Ich empfehle dringend den Dialog auf kleinster Ebene. Um Erklärungen zu bekommen, Lösungsansätze zu suchen, gegebenenfalls eine Änderung herbeizuführen oder einfach Akzeptanz.“

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