Kulturhauptstadt 2025?

Endspurt für Magdeburgs Bewerbung

Jetzt wird es konkreter. Magdeburg bietet Einblick in die Pläne für das Kulturhauptstadtjahr 2025. Von Sport bis Wissenschaft, von Musik bis Trauma ist alles dabei. Wichtig ist: Die Menschen sollen mitgestalten.

Mit 44 Projekten im künstlerischen Programm geht Magdeburg in die Schlussrunde um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025. Zudem sind rund 180 internationale Partner sowie mehr als 100 Partner aus der Stadt und der Region dabei. Ziel sei es, in der Stadt ein Feuer zu entfachen und Menschen, Kultur und Wissenschaft zusammenzubringen, sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) am Montag in Magdeburg. Die in einer ersten Runde ausgemachten Leerstellen in der Stadt sollten nun gefüllt werden. Die Stadt veröffentlichte ihr 100-seitiges Bewerbungsbuch mit dem Titel «Force of Attraction - Anziehungskraft» mit ihrem Konzept, das Lokales mit Europäischem verbindet.

Magdeburg ist eine von fünf deutschen Bewerbern um den Titel Kulturhauptstadt Europas. Deutschland darf 2025 neben Slowenien eine der beiden Städte stellen. Am 28. Oktober soll feststehen, ob die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt es geschafft hat, sich gegen die Mitbewerber Chemnitz (Sachsen), Hannover, Hildesheim (beide Niedersachsen) sowie Nürnberg (Bayern) durchzusetzen.

Den Auftakt zum Kulturhauptstadt-Jahr will Magdeburg am 16. Januar 2025 setzen, am 80. Jahrestag der Zerstörung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs. Jedes Jahr erinnert die Stadt an das traumatisierende Ereignis, das bis heute städtebauliche Wunden hinterlassen hat, und feiert sich zugleich als weltoffene Stadt. Jetzt solle der Tag genutzt werden, um den Aufbruch in Europa zu zeigen.

Die bislang geplanten Projekte sind sehr unterschiedlich. So sollen bei einem Theaterprojekt die Erfahrungen der Magdeburger mit der Massenarbeitslosigkeit Anfang der 1990er Jahre aufgegriffen und auf die europäische Ebene übertragen werden. Nationale und lokale Künstlerinnen und Künstler seien eingeladen, die Geschichten, Wünsche und Visionen in Form von Chören, Theaterstücken und Veranstaltungen umzusetzen. Auch die aktuelle Transformation hin zum Digitalen fließe ein.

In einem anderen Projekt soll die große Sportbegeisterung der Magdeburger in ein Theaterstück münden, das die größten Sportmomente widerspiegelt. Eine große E-Sports-Veranstaltung ist ebenso vorgesehen wie ein Musikfestival für die freie Szene und eine Aufführung von Werken des Magdeburger Barock-Komponisten Telemann für Gehörlose. Brachflächen im Stadtteil Salbke sollen mit Hilfe von Bürgern, Vereinen, Schulen und Kitas gestaltet werden.

Es sollen in Magdeburg Menschen zusammengebracht werden, die sich sonst nicht ohne weiteres treffen, hieß es. Dazu gehöre die Kombination von Künstlern und Wissenschaftlern. Das Theater Magdeburg etwa plane Auftragsarbeiten in allen vier Sparten, die die Themen Digitalisierung und Kultur, die Verbindung von Mensch, Maschine und Technologie vereinen. Und auch die bisherigen Kulturhauptstädte lädt Magdeburg ein, um zu zeigen, was der Titel bringen kann.

Am 21. Oktober wird die Jury der Stadt Magdeburg einen digitalen Besuch abstatten. Wegen der Corona-Pandemie entfällt der persönliche Besuch in der Elbestadt. Am 27. Oktober präsentiert das Magdeburger Team seine Ideen digital ein letztes Mal, bevor am 28. Oktober bekannt gegeben wird, wer den Titel erhalten soll.

Außerdem im Rennen sind noch Hildesheim, Chemnitz, Hannover und Nürnberg.

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