Stefan Kretzschmar sieht seine Mission beim SCDHfK als erfüllt an. Der ehemalige Star-Handballer hört auf.
Nach fast zehn Jahren ist Schluss als Aufsichtsratsmitglied beim sächsischen Bundesligisten, der bei Kretzschmars Amtsantritt noch in der Oberliga gespielt hatte.
"Wir haben mit vereinten Kräften einen etablierten, ernstzunehmenden Bundesligaverein aus der 5. Liga in den vergangenen Jahren aufgebaut", schrieb Kretzschmar am Montag bei Facebook und Instagram.
"Ich werde wohl nun erstmal eine Pause machen und mich dann vielleicht einer neuen Herausforderung widmen", fügte der 46-Jährige unter anderem hinzu. Dem Verein prophezeite Kretzschmar eine rosige Zukunft.
Nach einer durchaus turbulenten Saison mit der Freistellung von Michael Biegler im Oktober vergangenen Jahres und der erneuten Übernahme des Postens als Chefcoach durch André Haber sowie sportlich auch schweren Zeiten, hatten sich die Leipziger am Sonntag mit einem 28:26 (14:11)-Heimsieg gegen die Rhein-Neckar Löwen verabschiedet. In der Tabelle schafften es die Sachsen noch auf den elften Platz.
Kretzschmar bedankte sich unter anderem bei den Spielern, "die unsere Philosophie mitgetragen haben, uns vertraut haben und zu Vorbildern geworden sind. Eure Siegermentalität & euer Kampfgeist haben uns immer stark gemacht. Vergesst das nicht".
Er war im November 2009 bei den Leipzigern eingestiegen. "Ich bin kein rationaler Mensch, ich habe das aus dem Bauch heraus entschieden", hatte Kretzschmar damals gesagt. Die Stadt biete tolle Strukturen und eine lange Tradition.
Im Vergleich zu München oder Köln gebe es keine andere starke Mannschaftssportart, daher könnte es in Leipzig gelingen. Der jetzige Fußball-Bundesligist RBLeipzig war 2009 erst gegründet worden.
2010 stieg der SCDHfK in die 3. Liga auf, ein weiteres Jahr später in die zweite. Seit Sommer 2015 sind die Sachsen erstklassig.
Er wünsche dem Club, der Mannschaft, den Fans und der Stadt Leipzig von Herzen das Beste. "Und das Beste liegt noch vor euch. Da bin ich mir sicher", schrieb Kretzschmar. Man habe einen besonderen Verein erschaffen.
Der gebürtige Leipziger hatte seine größten Vereinserfolge beim SCMagdeburg gefeiert, für den der 218-malige Nationalspieler von 1996 bis 2007 spielte. 2002 gewann Kretzschmar mit dem SCM die Champions League.
Fünf Jahre später beendete er seine aktive Karriere. Neben seinem Engagement beim SCDHfK arbeitete Kretzschmar in den vergangenen Jahren auch als TV-Experte.