Der britische Premierminister BorisJohnsonist wegen seiner Covid-19-Erkrankung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. Das teilte der Regierungssitz Downing Street in London am Sonntagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Es handelt sich um einen vorsorglichen Schritt, da der Premierminister noch zehn Tage, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet wurde, Symptome hat», hieß es in einer Mitteilung der Regierung.
Der 55 Jahre alte konservative Politiker hatte am Freitag vergangener Woche seine Infektion bekannt gemacht und sich in Selbstisolation in seiner Dienstwohnung zurückgezogen. Doch noch eine Woche später klagte er über Fieber. Ob er seine Amtsgeschäfte weiterführen kann, war zunächst unklar. Sein Stellvertreter wäre nach Medienberichten Außenminister Dominic Raab.
Auch Johnsons schwangere Verlobte Carrie Symonds, hat nach eigenen Angaben eine Woche mit Symptomen der Lungenkrankheit Covid-19 im Bett verbracht. Das teilte die 32 Jahre alte ehemalige Kommunikationschefin der Konservativen Partei am Samstag per Twitter mit. Getestet worden sei sie aber nicht.
«Nach sieben Tage Ausruhen fühle ich mich stärker und bin auf dem Weg der Besserung», so Symonds. Schwanger zu sein mit Covid-19 sei offensichtlich beunruhigend, fügte sie hinzu und teilte eine Online-Infobroschüre mit ihren Followern. «Bitte lesen Sie und befolgen Sie die aktuellsten Leitlinien, die ich sehr beruhigend fand», schrieb sie.Johnsonund Symonds hatten erst Ende Februar ihre Verlobung und die Schwangerschaft bekannt gegeben. Das gemeinsame Baby soll im Frühsommer auf die Welt kommen.
Königin Elizabeth II. hat die Briten in einer historischen Rede zum Durchhalten in der Coronavirus-Pandemie aufgerufen - und ihnen Mut zugesprochen. «Wir bekämpfen diese Krankheit gemeinsam», sagte die 93 Jahre alte Monarchin in der mit Spannung erwarteten Ansprache, die am Sonntagabend übertragen wurde. «Wenn wir vereint und entschlossen bleiben, werden wir sie überwinden», so dieQueen.
Abgesehen von den traditionellen Weihnachtsansprachen ist es erst die vierte solche Rede des seit 1952 amtierenden britischen Staatsoberhaupts. Zuvor hatte sich Elizabeth II. 2002 beim Tod ihrer Mutter,QueenMum, sowie vor derBeisetzung Prinzessin Dianas 1997 und während des Golfkriegs 1991 an die Briten gewandt.
Es war ein nüchterner Auftritt. Die Königin trug ein grünes Kleid mit schlichter Perlenkette und eine passende Brosche. Anders als bei ihren Weihnachtsansprachen waren keine Bilder auf dem Tisch neben ihr aufgestellt, nur eine Porzellanschale mit roten Blumen war zu sehen.
«Ich richte mich an Sie in einer Zeit, die, wie ich weiß, zunehmend herausfordernd ist», sagte dieQueen. «Eine Zeit der Unterbrechung des Lebens in unserem Land; eine Störung, die Manche in Trauer gestürzt hat, für Viele finanzielle Schwierigkeiten und für uns alle enorme Veränderungen in unserem täglichen Leben bedeutet.»
Sie erinnerte an ihr erste Radioansprache im Jahr 1940. Als 14-Jährige richtete sie damals zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Margaret eine Radiobotschaft an Kinder, die wegen deutscher Luftangriffe von den Städten aufs Land gebracht wurden. Auch damals seien Familien voneinander getrennt worden, so die Königin. «Heute wie damals wissen wir im tiefsten Innern, dass es das Richtige ist», sagte sie. «Aber es werden wieder bessere Tage kommen, wir werden mit unseren Freunden vereint sein, wir werden mit unseren Familien vereint sein. Wir werden uns wiedersehen.»