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Dazu vertritt der Hallesche FC das SAW-Land neben dem 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig in der dritten Liga.
Unsere Sportredaktion gibt für jeden Verein einen exklusiven Rückblick ...
Die sportliche Aschenputtel-Geschichte des Jahres war zweifellos der 1.FC Magdeburg. Im Februar des Jahres steckte Blau-Weiß noch tief im Tabellenkeller.Vom vorletzten Platz ausblickten schon einigeAugen in den Abgrund, der sich Amateurfußball nennt.Dann flog Thomas Hoßmang, es folgte Christian Titz. Und drei weitere Niederlagen. Chancenlos gegen Verl. Doch dann kam das Spiel, dass Titz und viele Spieler als den Wendepunkt beschrieben. Gegen Aufstiegskandidat Wehen Wiesbaden machte der FCM das Spiel, verlor unglücklich mit 0-1. Titz sagte später, in der Kabine habe er gemerkt, wie die Mannschaft wieder begann, an sich zu glauben.
Danach ging es steil bergauf. Mit Sieg und Sieg, viel Akribie und Professionalität läutete Titz eines neue Ära beim FCM ein. Ballbesitzfußball, hohes Anlaufen, offensive Außenverteidiger, Gegenpressing, mitspielender Torwart. Technisch hoch anspruchsvoll, doch für Gegner kaum zu verteidigen. Viele Spieler machten unter Titz den nächsten Schritt. Sie wurden technisch stärker, entscheidungsschneller und ruhiger auf dem Platz. Auch Sportchef Otmar Schork ist es zu verdanken, dass der FCM nun den wohl schönsten Fußball der Vereinsgeschichte auf den Platz bringt. Er holte nicht nur Titz, sondern auch eine Reihe von Schlüsselspielern zum Club.
Allen voran Baris Atik, der den FCM zum Ende der Saison im Alleingang aus den Abstiegsrängen hiefte. Im Sommer dann der große Coup - Atik schlug Angebote aus der 2.Liga aus. DieFans feierten schon vor der Saison und auch über den ersten Anpfiff hinaus. Mit Offensivfußball, der in der 3.Liga keinen Vergleich findet, hat sich der FCM zur Halbserie an der Tabellenspitze festgesetzt.Und es ist nicht nur die Startelf, die den FCM stark macht. Auch die zweite Reihe um Florian Kath, läuft im Zweifel den Meter mehr – weil sie wissen: Mit der Mannschaft geht einiges.
Hinter Germania Halberstadt liegt erneut ein turbulentes Jahr mit Regionalliga-Abbruch, Trainer-Wechsel und Abstiegskampf.
Unser Sportreporter Michel Holzberger blickt nochmal zurück:
Ende März entscheidet der Nordostdeutsche Fußballverband gemeinsam mit den Vereinen, die Saison aufgrund der hohen Infektionszahlen vorzeitig zu beenden. Germania liegt zu diesem Zeitpunkt auf Platz 15.
Vereinspräsident Erik Hartmann: "Es war für alle Vereine sowie schon eine komplizierte Situation, wir durften ja nicht mehr vor Fans spielen und jeder Verein ist auf die Zuschauer angewiesen und als dann noch die Infektionszahlen immer weiter gestiegen sind, haben wir dann gemeinsam entschieden, die Saison abzubrechen."
Weil Hartmann im Vorfeld die Finanzplanung anpasst, schafft es der Verein, die Zuschauer-Ausfälle zu kompensieren, im Sommer folgt dann die nächste Baustelle. Danny König wirft als Cheftrainer hin.
"Wir verfolgen die Philosophie auf junge Menschen zu setzen und sie zu entwickeln, Danny war anderer Meinung und wollte nicht weitermachen. Er glaubte nicht daran, dass der Kader die Klasse halten könnte, also haben wir uns einvernehmlich getrennt."
Präsident Hartmann findet in Benjamin Duda seiner Meinung nach den passenden Trainer, zu Beginn der laufenden springt Germania sogar auf Platz 1, auch weil Elias Löder mehrfach trifft, doch dann angelt sich der Hallesche FC den Offensivspieler. Zum Jahresende befindet sich Germania wieder im Abstiegskampf.
Präsident Hartmann will deshalb in der Winterpause das Team nochmal verstärken: "Wir haben gemerkt, den Weggang von Elias konnten wir kurzfristig nicht kompensieren, also suchen wir jetzt für die Offensive noch einen Kandidaten, der mit seinen Toren uns den Klassenerhalt sichert."
Denn darum geht es, jedes Jahr aufs Neue, den Abstieg zu verhindern und seit 2017 ist es Germania Halberstadt auch immer wieder gelungen.
2021 war ein Jahrwie eine Achterbahnfahrt. Geprägt durch ein ständiges Auf und Ab – auch im Sport. Der Drittligist Hallescher FC steht dafür exemplarisch. Torsten Rößler hat sich mit HFC-Mannschaftskapitän Jonas Nietfeld getroffen.
Am Anfang dieses Jahres war für den HFC die Welt noch in Ordnung. Den ersten Heimsieg 2021 holten die rot-weißen gegen den Landesrivalen aus Magdeburg. Terrence Boyd versenkt einen Kopfball in der 92. Minute zum 1:0. Ein hochemotionaler Moment, nicht nur für den Torschützen. Nietfeld erinnerte sich: "Davon träumst du als Fußballer."
Die Fans zum Mitfeiern, die haben damals noch gefehlt. Über deren Rückkehr, auch wenn die ja schon wieder Schnee von gestern ist, betont Nietfeld: "Das ist ein ganz anderes Gefühl auf dem Platz."Beendet hat der HFC die Saison auf Platz 9. Ordentlich aber auch nicht mehr. Dann der Start in die aktuelle Spielzeit, mit Ralf Minge als neuem Sportdirektor, einem gut aufgelegten Stürmerduo Boyd-Eberwein. 3 Siege aus den ersten 5 Spielen, ein Start nach Maß.Dann folgte eine furchtbare Serie an schweren Verletzungen. "Das war wirklich krass. Eigentlich in jedem Spiel kam ein neuer dazu, der länger ausfällt. Wir haben nie zurückgesteckt - aber irgendwo merkst du, auf Dauer lässt sich das nicht mit Mentalität lösen. Dann gings irgendwann immer weiter zurück in Sachen Leistung und Punktausbeute"
Der HFC wurde durchgereicht und steht mittlerweile nur noch knapp vor der Abstiegszone.
Mannschaftskapitän faßt das Jahr so zusammen: "Die Konstanz, die wir uns gewünscht haben, hat gefehlt."
Trainer Florian Schnorrenberg mußte seinen Hut nehmen, den Start ins neue Jahr vollzieht der Hallesche FC mit einem neuen Coach. Seine Mission kann nur heißen: Klassenerhalt.